Gib dem Winterblues die richtige Tonart!

Gib dem Winterblues die richtige Tonart!

Winterblues. Mir macht es nichts aus, wenn es im Winter kalt ist. Ich finde auch, dass das so gehört. Knackig-kalte Wintertage mit Sonnenschein sind für mich ein Wintermärchen. Leider interessiert das diese Jahreszeit nicht mehr sonderlich. Kalt ist es eher nicht, und die Sonne scheint in meiner Umgebung seit Wochen nicht mehr so richtig.

Genau hier setzt der Winterblues an, hat die Macht über mich ergriffen und mich in seinem großen Schlund fast verschlungen.

Das Ergebnis: Ich bin seit einiger Zeit dauermüde und verliere so langsam – trotz guter Anlagen, mir die Laune nicht so einfach mal verderben zu lassen – einiges an Freude. Oder sagen wir mal so: Sie fehlt mir. Und ich werde mich jetzt auf die Suche machen, sie wiederzufinden.

Ich habe nämlich die Nase gestrichen voll von der miesen Stimmung in mir. So geht das mal nicht weiter!

Lies heute davon, wie ich mich aus der Winterblues-Falle befreien werde, und was Du somit auch für Dich tun kannst, wenn Du ebenso darunter leidest.

Winterblues – Die Zecke

Januar ist der Monat, der das Aufgeben der meisten guten Vorsätze aushalten muss. Ich habe mir für mich dieses Mal keine vorgenommen, und bisher habe ich damit schon mehr erreicht, als ich gedacht habe (guter Trick, oder?).

Allerdings will ich dem Winterblues mal anders begegnen. Im Oktober und November habe ich es noch locker gesehen. Dann, so kurz vor Weihnachten, stellte ich fest, dass ich dauer-erschöpft, dauer-genervt und dauer-betrübt war. Für mich ist das eine Stimmung, die ich so nicht haben mag (ok, wer mag sie schon haben…).

Das bin nicht ich, und ich möchte so nicht längere Zeit sein oder bleiben oder auf Dauer werden. Da habe ich schon viel zu lang gewartet!

Der Winterblues ist ein kleiner Schmarotzer. Er hat mich eingenommen und nährt sich nun durch meine Gedanken. Aber das hört nun auf! Ich werde nicht weiter der Wirt für etwas sein, dass mir keine Vorteile bringt.

Wie sieht es bei Dir aus? Kennst Du diesen Zustand auch?

Winterblues – Da gibt es doch was von…

Gegen eine Zecke hilft eine Zeckenzange, und meine Zeckenzange (ich finde den Vergleich zu diesen „niedlichen“ Saugern wirklich sehr passend) werden nun einige Maßnahmen sein, die das Biest vertreiben sollen.

Dabei ist es mir wichtig, dass da wiederum keine Gewalt eingesetzt wird (wie ist das eigentlich bei der Zeckenzange?), sondern dass Du vorsichtig mit diesem Winterblues umgehst. Es lässt sich ja auch hier nichts erzwingen.

Ich bitte Dich aber, es zumindest zu versuchen. Wenn Du es nicht versucht hast, darfst Du Dich auch nicht beschweren, wenn sich nichts ändert. Du weißt ja: Wer immer das tut, was er immer schon getan hat und so… (Wenn Du mehr wissen möchtest, frage Herrn Nils Goltermann). Wenn Du Dich also mit dem Winterblues nicht so wohlfühlst, dann mach Dich auf dem Weg, ihn hinter Dir zu lassen.

Dies sind meine 5 ultimativen Tipps, die Dich vom Blues zum Walzer bringen (Ha!).

Winterblues – Tipp Nr. 1 – Gehe raus

Gääääääähn! Ja, hast Du sicher schon oft gelesen. In der Tat heißt es ja immer, wir sollen das Tageslicht nutzen. Das bleibt so. Es ist wichtig und kann viel für Dich tun.

Aber hast Du mal überlegt, auch im Dunkeln rauszugehen?

Die Tage sind nicht sonderlich lang, und wenn Du arbeiten musst, bleibt Dir maximal die Mittagspause, mal eine Runde im Hellen zu drehen. (Wenn Du Deine Arbeitszeiten so gestalten kannst, dass Du die Helligkeit anders nutzen kannst, umso besser!).

Bei mir kommt die Mittagspause nicht in Frage, weil ich da netzwerke. (Das klingt mehr nach Business, als drin ist. Ich gehe einfach mit Menschen essen, mit denen ich mich am Mittag gut unterhalten kann. So ganz nebenbei erfahre ich da immer so einiges, was im Haus passiert ist oder passieren wird. Oder im Ort. Und da ich da nicht permanent wohne, ist das auch nicht das Schlechteste).

Mir geht es bei diesem Tipp aber darum, dass Du Dich bitte auch, wenn es dunkel oder noch nicht hell geworden ist, eine Weile draußen aufhalten sollst. Es ist wichtig, dass Du auch dann rausgehst, wenn es dunkel ist. Du musst es ja nicht auf die Spitze treiben, und Dich um Mitternacht oder noch später auf eine Runde zu begeben.

Wenn Dir das allerdings genauso passen würde, dann mach das. Wichtig ist, dass Du an die frische Luft kommst, auch wenn es dunkel sein sollte. Sauerstoffversorgung mit Frischluft ist immens wichtig, wenn Du Dich müde und abgeschlagen fühlst. Wind und Wetter machen Dich auch im Dunkeln stark und tun einiges für Dein Immunsystem. Also: Raus mit Dir!

Winterblues – Tipp Nr. 2 – Verwöhnprogramm

Gönn Dir etwas und vielleicht mehr, als Du es sonst für Dich tust. Ich fordere Dich hier ausdrücklich NICHT dazu auf, Dich mit Essen oder Alkohol vollzustopfen (Weihnachten kommt eh wieder schneller, als wir es vermuten).

Überlege Dir, was Dir richtig guttun könnte. Das kann ein Bad sein, das Du Dir einlässt, um dann in die wohlige Wärme einzutauchen, ein Abend mit vielen Kerzen um Dich, die eine schöne Lichtstimmung bringen, schöne Musik, die Dein Herz klingen lässt, eine gute Serie (für Serien-Tipps bin ich übrigens immer dankbar!), die Deine Seele wärmt, oder ein Telefonat mit einem Menschen, der Dir Energie bringt… Ich bin sicher, Du kennst Dich gut genug, um etwas Passendes zu finden!

Mach das, was Dir guttut, möglichst oft. Für die Zeit des Winterblues ist vieles erlaubt. Es ist wie im Krieg. Da soll angeblich auch alles erlaubt sein. Auch wenn ich da immer Grenzen erkennen kann und sie einhalten mag: Wenn Du Dir damit ein gutes Gefühl verschaffen kannst, mache genau das! Und mache es oft. Mehr ist hier mehr.

Winterblues – Tipp Nr. 3 – Tanze!

Tanzen ist Allheilmittel. Leg Dir die Musik auf, bei der Du die Füße nicht stillhalten kannst, und dann tanze los! Am besten verausgabst Du Dich ordentlich, denn das macht im Nachgang zufrieden. Mach Dir Platz im Raum, und leg los!

Das Gute ist ja, dass Du dafür nichts brauchst – außer der Musik, die Dich zum Schwingen bringt. Selbst auf engstem Raum könntest Du tanzen, aber natürlich ist es mit etwas mehr Platz schöner.

Wenn Du statt zu Hause zu tanzen lieber auf eine Tanzparty gehen möchtest, dann auf mit Dir! Ich weiß, dass es ganz viele Angebote gibt. Viele Menschen treffen sich gerne, um gemeinsam zu tanzen, und ich kann mir vorstellen, dass es da täglich Angebote gibt.

Winterblues – Tipp Nr. 4 – Werde Deine Freude-Finderin

Was macht Dich spontan froh? Überlege mal, und dann gib Dir wiederum viel davon.

Ganz schön Haase

Ich liebe Eichhörnchen. Wenn ich eines sehe, verliere ich jegliche Contenance. Das Eichhörnchen als Tier verbindet mich innerlich außerdem mit meinem Vater. Vielleicht ist das ein weiterer Grund, sie so zu mögen. Ich liebe Eichhörnchen aber schon, seit ich Kind war. Es ist auch diese wunderbare, kindliche Freude, die ich beim Anblick empfinde.

Ist die schön!!!!

Ich weiß, dass einige Menschen Eichhörnchen schrecklich finden, aber bei mir ist es komplett anders.

Wenn ich ein Eichhörnchen sehe, drehe ich durch – im Positiven.
Insofern folge ich nicht ohne Grund einigen Eichhörnchen-Accounts auf Instagram. Wenn ich die App öffne und als erstes ein Eichhörnchen-Bild entdecke, ist der Tag gerettet.

Also schaue ich mir die schönen Bilder ganz oft an und habe Freude dabei.

So, nun weißt Du das auch von mir.

Also was macht Dir nun Freude? Hol sie Dir, diese Freude!

Winterblues – Tipp Nr. 5 – Gut getroffen!

Gemeinschaft lässt den Winterblues verschwinden. Triff Dich mit anderen Menschen! Das gilt aber nur für die, in deren Gegenwart Du Dich unbedingt und fast uneingeschränkt wohlfühlst. Wenn Dir nicht danach ist, das Haus allzu oft zu verlassen (geh aber bitte noch einmal zurück auf Los, denn rausgehen muss auch sein, siehe Tipp 1), lade sie zu Dir ein. Du musst ja auch nicht gleich zu großer Runde einladen, aber wenn Dir das lieber ist: Nur zu!

Andere Menschen freuen sich sicher genauso, wenn Du sie besuchst.

Auch hier geht es wiederum nicht darum, aus diesem Treffen ein riesiges Event, das mit viel Vorbereitungsaufwand verbunden ist, zu machen. Oft reicht es doch aus, einfach miteinander gemütlich auf der Couch zu sitzen und zu klönen.

Also: Hey, was hält Dich noch?

Mach dem Winterblues eine ordentliche Ansage!

Hast Du weitere Ideen? Schreib mir bitte, welches Deine Rezepte gegen den Winterblues sind. Ich erweitere gerne meine Sammlung.

Nimm es sportlich – Nach der Liste kommt die Auswertung

Nimm es sportlich – Nach der Liste kommt die Auswertung

Hast Du Deine Liste erstellt? Nein? Dann lies hier noch einmal und hole dies nach und schaue in einer Woche, was Du damit anfangen kannst.

Heute werde ich Dir erklären, wie Du an die Auswertung Deiner Liste und die Analyse herangehen kannst. So, wie ich es mit meiner Liste machen würde. Eine Listen-Auswertung – das klingt wieder schlimm sachlich, aber es ist für die gute Sache, DEINE gute Sache: Nämlich, Dir zu zeigen, wie Du in Deinen Alltag sportliche Aktivitäten einbauen kannst. Also mach weiter. Und: Nimm es sportlich!

Wenn Dir Deine Liste vorliegt (ja, mit der Fortsetzung mit Informationen zur Liste habe ich mir Zeit gelassen, denn Du sollst sie ja mindestens eine Woche führen), mache nun Deine Auswertung, wenn Du mindestens eine Woche aufgeschrieben hast, wie Deine Tage gefüllt sind.

Nimm es sportlich – Addiere alle Zeiteinheiten, die zusammengehören

Finde also zunächst mal Überschriften für alles, was irgendwie zu einem Thema passt. Beispielsweise könnte das Ergebnis so aussehen: Schlaf: 49 Stunden pro Woche – 7 Stunden pro Tag, Büro 45 Stunden pro Woche – 9 Stunden pro Tag, Bad 6,25 Stunden pro Woche – 45 Minuten pro Tag, Einkaufen 2 Stunden pro Woche….

Rechne nun alle Wochenwerte auf einen Tag um: Wenn Du die Wochenwerte hast, teile sie durch 7. Es gibt zwar Aktivitäten, die Du nicht täglich machst, aber es geht hier ja auch erst einmal um eine Richtschnur.

Wenn Du alle Zeiten addiert und auf den Tag umgerechnet hast, schaue Dir an, was Du am Tag so alles leistest. Nimm das erst einmal so hin. Und lasse es mal wirken. Ich finde, das ist wieder ein guter Punkt, um zu erkennen, was Du am Tag durchschnittlich so alles tust. Ich bin mir sicher, dass dies eine Menge ist.

Lass Dir Zeit…! Gerade hier lass Dir wirklich ausreichend Zeit, das auf Dich zu lassen. Ich bin so sicher, dass Du viel leistest. Erkenne Dir das an – jetzt hast Du es schriftlich, was in Deinen Tagen steckt (und viele kleine sogenannte Selbstverständlichkeiten sind in dieser Liste nicht einmal enthalten!).

Nimm es sportlich – Nach der Auswertung kommt die Analyse

Wenn Du Dir ausreichend Anerkennung gegeben hast, hinterfrage die Zeiten, in denen Du nichts oder nicht so viel tust:

Wie viel Zeit „verbringst“ Du mit Nicht-Aktivitäten?
Bestehen diese Nicht-Aktivitäten aus Ruhephasen, oder ist es Gammel-Zeit, die Dich eh ein bisschen stört?
Wie wichtig sind Dir Deine Ruhe-Phasen und ist es möglich, sie zu reduzieren?

Aber Vorsicht: Sei achtsam mit Dir – Ruhephasen sind wichtig! Bitte bedenke, dass Du auch mal Ruhe brauchst. Und Gammel-Zeit darf auch mal sein.

Wenn Du da schon mögliche „freie“ Zeiteinheiten entdeckt hast, kannst Du genau in diesen Zeiten etwas Sportliches tun.

Bist Du aber auf die Art noch nicht weitergekommen, solltest Du Dir die Zeiten anschauen, in denen Du etwas tust. Und dann fange an, zu hinterfragen, wo Du Zeit sparen könntest.

Doch Moment, es gibt Zeiten, an denen Du nichts verändern sollst oder sogar darfst: Wenn Du im Schnitt 7,5 Stunden schläfst, ist das so. Genauso wie die Büroarbeitszeit, Essen und Trinken und die sportlichen Aktivitäten, die Du schon aufgeschrieben hast. Es gibt einfach Punkte auf Deiner Liste, die Du nicht reduzieren kannst. Andere schon.

Und wenn Du es nicht schon zuvor bei den Nicht-Aktivitäten getan hast: Achte darauf, dass Du Ruhephasen hast, wenn Du sie benötigst. Es gibt Menschen, die brauchen mehr davon, andere weniger. Sei da achtsam mit Dir. Brauchst Du für Dich also etwas mehr Ruhe, dann reduziere auf keinen Fall Deine Ruhephasen oder zumindest nicht so, dass diese nicht den richtigen Platz einnehmen.

Frage Dich also, was Du tatsächlich und mit Vernunft reduzieren könntest.

Nimm es sportlich – Schau Dir an, was Du optimieren könntest

Wenn Du zum Beispiel zur Arbeit mit dem Bus fährst, überlege mal, ob Du die Strecke nicht mit dem Fahrrad zurücklegen könntest. Oder zu Fuß. Denke dann aber auch daran, dass diese Umwandlung dann womöglich auch wiederum mehr Zeit benötigt.

Umgekehrt gilt – falls Du mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährst: Vielleicht verkürzt die Fahrt mit dem Auto den Fahrweg. Ja, da gibt es noch den Umweltaspekt. Aber: Setze Prioritäten. Es geht gerade darum, Zeit zu gewinnen. In dem Momente ist es nur ein Ansatz, der Dir Zeit bringen könnte – wenn es auch nur für den Anfang wäre.

Es gibt auch Aktivitäten, die sich kombinieren lassen. Wenn Du Dich beispielsweise gerne über das aktuelle Tagesgeschehen informierst, kannst Du das tun, in dem Du liest (Zeitung, Internet). Du kannst aber auch Radio oder Podcasts hören. Podcasts sind eine geniale Idee, sich über Themen zu informieren, während man irgendetwas anderes tut, bei dem man sich nicht allzu sehr konzentrieren muss. Du könntest beim Kochen Podcasts hören. Oder beim Joggen (Du könntest also Sport mit dem Informieren kombinieren). Oder beim Zugfahren.

Und nicht falsch verstehen: Es geht nicht darum, dauerhaft Deine Zeit so zu optimieren, dass Dir kein Spielraum mehr bleibt, unerwartete Aufgaben zu lösen oder Dich in Dauerstress zu versetzen. Es geht im Moment nur darum, dass Du einen Anfang schaffst, Dir Zeit freizuschaufeln, um Dich sportlich mehr zu aktivieren. Damit Du eben nicht gleich mit Stress im Nacken startest. Alles andere findet sich dann.

Es gibt ja auch die Möglichkeit, dass Dein Tag einfach vollgepackt ist mit vielen Aktivitäten, die Dir keine Möglichkeit lassen, Sport zu treiben. Dann nimm das an, wie es ist. Dann ist es derzeit gerade nicht günstig, damit anzufangen.

Wenn es gerade nicht passt, dann passt es nicht.

Dann lass den Gedanken los und kümmere Dich erst mit einem gewissen Abstand wieder darum.

Ganz schön Haase

Vielleicht hast Du dennoch Lust und auch den Willen, etwas zu tun, denn das Loslassen-Können gehört auch nicht gerade so zu meinen ausgeprägten Fähigkeiten. Ich habe in einer solchen Lebensphase, in der ich wenig Zeit hatte, mit 5 – 10 Minuten-Programmen angefangen, die mich weiterbringen.

Davon gibt es viele, und sie sind ein wunderbarer Einstieg, etwas für sich zu tun. Ich habe mich damals in dieser kurzen Zeiteinheit komplett ausgepowert mit Tabata-Intervall-Einheiten. Das geht. Du kannst aber auch etwas Sanfteres tun.

Wenn Du das ausprobierst, wirst Du relativ sicher bald Lust auf mehr bekommen. Das kann wirklich passieren! Und… 5 bis 10 Minuten am Tag sind 5 bis 10 Minuten mehr, als Du momentan bewusst aufwendest. Auf die Woche hochgerechnet ergeben sich da schnell 60 Minuten.

Für den Anfang ist das doch nicht schlecht!

Nimm es sportlich – Fang an und habe Freude dabei!

Außerdem gibt es immer mal Übungen, die Du zwischendurch machen kannst. Und auch solltest. Dazu werde ich in einem der nächsten Artikel mehr schreiben.

Was wichtig ist, wenn Du länger keinen Sport gemacht hast: Überfordere Dich nicht. Es wird immer geraten, sich vorab von einem Arzt checken zu lassen. Das ist Deine Entscheidung. Du solltest natürlich nichts tun, was Deiner Gesundheit schadet!

Einen anderen Aspekt möchte ich nicht außer Acht lassen. Egal, was Du anfängst: Grundsätzlich solltest Du Lust darauf haben. Mach bitte nichts, was Dir keine Freude bringt. Das heißt ja nicht, dass es nicht ein bisschen oder sogar ein bisschen mehr anstrengend sein darf. Im Gegenteil! Die HI(I)T-Programme (hochintensives Intervall-Training), die Du sogar kostenfrei im Netz findest, fordern all Deine Kraft. Sie können richtig Freude bringen, wenn Du Dich gerne in kurzer Zeit sehr fordern möchtest (und sie sind damit auch erst einmal nichts für blutige Anfänger).

Du wirst es nicht lange durchhalten, wenn es Dir nicht ein kleines Bisschen an Freude bringt

(Es sei denn, Du neigst dazu, Dich gerne selbst zu quälen, aber davon gehe ich jetzt einfach mal nicht aus).

Deshalb suche Dir eine Trainingseinheit, auf die Du Lust hast. Tanze auch gerne 10 Minuten zu einem Lied, das Dich in Schwingung bringt. Es ist erst einmal egal, mit was Du anfängst. Wichtig ist, dass Du weitermachst. Und das geht nur, wenn Dir das Ganze auch irgendetwas gibt.
Und natürlich ist es nicht zielführend, mit etwas anzufangen, was Dein eigener körperlicher Zustand nicht zulässt. Wenn Du also weißt, dass eine Sportart Deinem Körper nicht gut tun, sondern schaden würde, lass es, auch wenn es Deine allerliebste Sportart ist.

Suche Dir also etwas aus, worauf Du Lust hast und zeitgleich etwas, das Du vom Aufwand und von der Regelmäßigkeit gut ausüben kannst.

Erzähle mir gerne – hier in den Kommentaren oder per Mail – wie Du Deine sportlichen Aktivitäten einplanst, und wo Du auch neu damit angefangen hast. Schreibe mir auch gerne, wenn Du noch Fragen zum Aufschrieb und der Analyse haben solltest. Ich freue mich auf Deine Gedanken!

Warum Du Dir eine Liste erstellen solltest, bevor Du mit Sport startest

Warum Du Dir eine Liste erstellen solltest, bevor Du mit Sport startest

Eine Liste erstellen. Aha. Ich könnte es auch anders formulieren: Wie Du sportliche Aktivitäten sinnvoll in Dein Leben integrierst ohne durchzudrehen. Besser? Aber um zu diesem Ergebnis zu gelangen, musst Du vorab etwas tun. Jajaja…!

Bist Du grundsätzlich entschieden, Sport zu machen, aber Du erkennst nicht, wie Du dies noch in Deinen Alltag einbauen kannst, ohne dass Dir gleich die Schweißperlen auf der Stirn stehen, bevor Du überhaupt angefangen hast? Macht Dir das Sorge? Das kann ich gut verstehen, denn wenn es sich bis jetzt nicht einfach mal so ergeben hat, dass Du Sport machst, wird dies ja einen Grund haben.

Und ja, da gibt es sicher noch diesen Schweinehund, auf dessen Rücken so vieles ausgetragen wird. Er wird ja immer gerne mal bemüht. Kein Wunder, dass er knurrt. Aber auch der Schweinehund hat ja ab und an seine Berechtigung, und ich finde nicht, dass er grundsätzlich böse dreinschaut. Er schaut auch mal nur kritisch und hat Recht. Dem darfst Du also auch mal nachgeben. Nachgeben heißt ja nur, nachgiebig mit sich zu sein. Das kannst Du natürlich auch übertreiben, solltest Du aber nicht. Dennoch kann der Schweinehund Dein Freund werden.

Probiere es mal.

Meiner schläft gerade neben mir und seufzt zufrieden. Tja.

Aber zurück zum Thema: Ich hoffe, Du hast zunächst für Dich gecheckt, wie viel Sport Du tatsächlich schon in Dein Leben integriert hast. Und auch tägliche Bewegungen, die Du nicht zu Sport zählen würdest, zählen dazu. Eine gewisse Grundbewegung sollte normal sein, ist sie aber nicht immer. Erkenne Dir an, was Du schon leistest! Auch dafür kannst Du Dir eine Liste erstellen.

(Ich werde Dich immer wieder gerne daran erinnern – wenn es sich anbietet – Dir das Geleistete anzuerkennen, denn das vergessen wir ja durchaus immer mal gerne und fühlen uns dann nicht so gut. Wenn Du Dich schon in meinen Verteiler eingetragen hast, wird Dir das Thema bekannt vorkommen. Wenn nicht, hole das Eintragen gerne nach – über das Feld unterhalb des Beitrags oder auch HIER. In den Mails wirst Du immer etwas erfahren, über das ich hier auf der Seite so nicht schreibe.)

Die nächste Voraussetzung fürs Anfangen wäre: Du willst den Bewegungsanteil erhöhen, weil DU es möchtest und Du davon ausgehst, dass es Dir guttun wird (und nicht aus Gründen heraus, die nicht Deine sind). Sei da bitte ehrlich mit Dir.

Wenn Du Dir sicher bist, dass Du Sport treiben möchtest: Dann solltest Du vorab prüfen, wie Du das möglichst stressfrei angehen kannst. Denn Sport strengt an. Soll er auch. Aber es reicht, im Sport die Leistung zu steigern. Du brauchst nicht noch die Herausforderung, dass das Einpassen des Tuns in Deinen Alltag negative Anstrengung und somit negativen Stress bedeutet. Hier geht es also darum, wie Du sportliche Aktivitäten sinnvoll in Dein Leben integrierst ohne durchzudrehen.

Ich vermute, dass viele Menschen einfach mal so mit dem Sport anfangen. Das ist auch ein Weg, aber er ist nicht immer richtig. Richtig könnte auch sein, sich die eigene Situation erst einmal anzuschauen und danach zu handeln.

Wenn Du einfach große Lust hast, mit dem Sport anzufangen, dann mach es. Das kann funktionieren.

Wenn Du aber gerade nicht so wirklich weißt, wie Du das auch noch bewerkstelligen sollst, rate ich Dir, Deine eigene zeitliche Situation mal für Dich zu analysieren.

Mit anderen Worten: Du brauchst nicht noch einen zusätzlichen Punkt auf Deiner Aufgabenliste, aber wenn Du Sport machen möchtest, dann schaue doch erst einmal, wie das zeitlich so einfach wie möglich auch für Dich machbar ist. Damit Du mit einem guten Gefühl startest. Über manches dürfen wir ja auch erst einmal nachdenken, bevor wir es tun. Das hat auch ein bisschen was mit unserer Gelassenheit zu tun, die wir uns über die Jahre antrainiert haben (Die kennst Du nicht? Dann bleib bei mir – ich kann wunderbar gelassen an so manches herangehen.)

Und nimm da kein Ergebnis vorweg. Schau erst einmal, wie es IST. Über das Soll unterhalten wir uns dann noch.

Dazu solltest Du Dir eine Liste erstellen.

Bevor Du nun tiefer einsteigst, rate ich Dir also, dass Du für Dich „auf dem Papier“ und somit gesichert und nicht nach dem Gefühl klärst, wie viel Zeit Dir realistischerweise am Tag oder in der Woche zur Verfügung steht und auch zu welcher Tages- oder Nachtzeit. Diese Rahmenbedingungen spielen nun einmal sehr in die Entscheidung und auch ins Durchhalten-Können mit rein.

Wenn Du also noch nicht weißt, wie es sich tatsächlich damit verhält, und wie viel Du tatsächlich tust oder nicht tust, dann schreibe es Dir auf. Bitte mache mindestens eine Woche lang eine Liste und schreibe auf, mit was Du Zeit verbringst. Es geht hier noch nicht darum, das zu werten. Es ist egal, was Du machst, aber schreibe jede Aktivität und auch jede Nicht-Aktivität auf.

Ganz schön Haase

Ein Tag in meinem Leben – wenn ich vor Ort beim Kunden arbeite – sieht sehr ähnlich zu diesem aus:

5.45 Uhr Weckzeit
bis 6:00 Uhr noch ein bisschen im Bett liegen bleiben und wacher werden
6:00 bis 6:20 Uhr Bad und anziehen
6:20 bis 6:30 Uhr Tasche packen und Hotelzimmer ordentlich hinterlassen
6.30 bis 7:15 Uhr Frühstück (am liebsten mit einer Kollegin)
7:15 bis 7:30 Uhr Fahrt zum Kunden
7:30 bis 18:00 Uhr Arbeit im Kundenbüro
18:00 bis 18:15 Uhr Rückfahrt ins Hotel
18:15 bis 18:30 Uhr Umziehen
18:30 bis 19:15 Uhr Spaziergang
19:15 bis 21:00 Uhr Essen und Arbeiten im Hotel-Restaurant
21:00 bis 21:30 Uhr Telefonat mit dem Liebsten
21:30 bis 23:00 Uhr Abhängen auf dem Hotelzimmer, mit TV, Internet, Lesestoff
23:00 bis 23:15 Uhr Bad

23:15 Uhr Schlafenszeit

Damit habe ich schon die Aufgabe, auch die Tage, an denen ich von zu Hause aus arbeite, ebenso aufzuschreiben. Diese Tage sind von der Struktur her ganz anders als die Tage beim Kunden.

Ich würde zum Erstellen eines Überblicks über meine Aktivitäten und die nicht mehr verfügbaren Zeiträume die Tage beim Kunden und die Tage zu Hause, außerdem die Tage an den Wochenenden aufschreiben.

Zugegeben, das Erstellen einer solchen Liste ist erst einmal aufwändig. Du musst ja immer daran denken, diese Liste zu führen. Da gehen Dir sicher auch mal immer mal Zeiten verloren, die Du für irgendetwas aufgewendet aber nicht notiert hast. Übe das erst einmal ein, zwei Tage. Such Dir außerdem ein Medium, mit dem Du am besten arbeiten kannst.

Eine Excel-Liste z.B. ist zwar schön, aber die wirst Du nicht immer bei Dir haben. Wenn doch, umso besser. Das Smartphone kann helfen. Ich weiß, dass mich das Smartphone bei vielen Aufgaben unterstützen kann. Aber ich tippe so ungerne darauf. Insofern würde ich wahrscheinlich für den kurzen Zeitraum eine Papierliste führen und diese auch immer mitnehmen. Oder ich würde mir die Einheiten als Sprachmemo aufsprechen und dann in eine Liste übertragen. Suche Dir da Deinen eigenen besten Weg. Und übe erst einmal damit.

Wenn Du Routine bekommen hast: Pflege diese Liste mindestens eine Woche lang, besser zwei oder mehr Wochen und sei so konsequent wie möglich mit dem Aufschrieb. Überlege Dir vorab, welches eine repräsentative Woche sein könnte. Es bringt ja nichts, wenn Du beispielsweise auf einem Seminar und damit nicht zu Hause bist. Umgekehrt bringt es auch nichts, wenn Du üblicherweise geschäftlich unterwegs, aber in der Woche gerade mal zu Hause bist. Wähle also einen Zeitraum, der Dein übliches Leben widerspiegelt. Gib Dir die Zeit, Zeit für Deinen Sport zu finden!

Das war also der erste Teil – eine Liste erstellen. Im nächsten Artikel geht es dann an die Analyse. Klingt ein bisschen furchtbar, aber Du wirst sehen, dass sie Dir hilft, eine Klarheit über Deine Tages- und Wochenabläufe zu erhalten. Im übrigen ist so eine Liste auch ein gutes Mittel, Dir überhaupt einmal klar zu werden über das, was Du so tust und wo Deine Zeit an einem ganz normalen Tag so bleibt. Vielleicht wirst Du überrascht sein.

Schreib mir gerne in die Kommentare, wenn Du Fragen zum Aufschrieb hast und gerne auch, was Dir beim Erstellen der Liste aufgefallen ist.

Sport machen! Oder (lässt Du Dich) treiben?

Sport machen! Oder (lässt Du Dich) treiben?

Kennst Du das? Sport machen… Deine Freundinnen oder die Kolleginnen erzählen Dir bestenfalls nur am Montag, was sie am Wochenende mal wieder so alles an Sport getrieben haben. Schön für sie!

Du sitzt dann da und fragst Dich, was Du nun wieder falsch gemacht hast. Am Freitag bist Du nach Hause gekommen und wolltest erst einmal gar nichts mehr tun. Der Plan war gut, denn da war ja noch das Essen mit lieben Freunden am Abend. Also hast Du Dich umgezogen und bist direkt dorthin gefahren. Der Abend war schön, und er hat Dir gutgetan. Es wurde spät.

Samstag stand dann ausschlafen auf dem Plan.

Danach hast Du Deine Einkäufe erledigt und anschließend noch ein bisschen Deine Wohnung auf Vordermann gebracht. Das Telefonat mit Deiner Mutter hat länger gedauert, und schon war es Nachmittag. Am Abend stand schon der nächste Termin an: Wiederum ein netter Abend mit Bekannten, zu dem Du gerne gegangen bist. Du überlegst, Du hättest auch mal Sport machen können.

Am Sonntag war das Wetter so gruselig, dass es Dir nur nach Buch und Sofa war. Ausspannen war angesagt. Und das war auch mal dran, denn die Woche war arbeitsreich und anstrengend. Die Zeit für Dich hast Du dringend gebraucht. Das Buch war spannend, und später hast Du noch einige Zeit bis zum Abend im Internet gesurft.

Und schon war der Montag gekommen…

Dann fragst Du Dich, und das nicht zum ersten Mal: Wieso schaffst Du es nicht, auch mal ein bisschen Bewegung in Dein Wochenende zu bringen? Deine Kolleginnen scheinen das ja auch geregelt zu bekommen, aber bei Dir will sich da einfach keine Regelmäßigkeit einstellen. Und irgendwie stört Dich das.

Aber Du hast auch so gar keine Lust, Dich immer nur quälen oder aufraffen zu müssen. Schließlich ist das Wochenende und Deine Zeit wertvoll.

Nun…

Zunächst einmal solltest Du Dir überlegen, warum Du Sport machen möchtest. Es könnte da mehrere Möglichkeiten geben, die mir dazu einfallen.

Das Naheliegende ist, dass „man“ eben Sport machen sollte. Diesen Gedanken lasse ich mal so stehen, denn er ist in der Tat nicht außer Acht zu lassen. Ich gehe gleich noch mehr auf diesen Gedanken ein.

Es könnte aber auch sein, dass Du es irgendjemandem beweisen möchtest und zwar irgendjemandem außer Dir selbst (diesem Thema werden wir noch öfter begegnen, und auch dazu gleich mehr).

Oder vielleicht möchtest Du einfach mitreden können.

Auch das ist verständlich und ein Teil unseres Lebens. Wir sind zwar Individuen, aber wir suchen oft nach einer Gruppe, der wir uns anschließen können. Da spielt das sportliche Thema auch rein, denn darüber wird nun einmal oft gesprochen. Und da ist es ja viel angenehmer, mitzureden, wenn Du selbst aktiv warst. Theoretisch könnte ja jeder mitreden.

Vielleicht bist Du auch der Meinung, dass Du Sport machen solltest, weil Du abnehmen möchtest. Auch auf diesen Gedanken werde ich gleich noch eingehen.

Aber fangen wir noch einmal von vorne an.

Sport machen gehört zum Leben – gerade, wenn wir uns sonst nicht so viel bewegen

Diesen Rat wird Dir jeder geben, der einigermaßen bei Verstand ist. Der Mensch ist nicht für den ausschließlichen Müßiggang gemacht. Da schließe ich mich an. Aber…!!!!

Bitte kläre für Dich erst einmal, ob Du Dich tatsächlich nicht so viel bewegst. Viele Menschen tun dies tatsächlich nicht. Aber es gibt auch viele Menschen, die gar nicht erkennen, wie viel Bewegung sie in ihrem Leben integriert haben. Ich möchte Dich nicht davon befreien, den Gedanken zu haben, dass Du Dich mehr bewegen und Sport machen solltest. Aber bitte prüfe doch erst einmal, ob dieser Gedanke zulässig ist. Eines meiner Lieblingsthemen ist, dass die Menschen so individuell sind, dass die landläufig verbreitete Meinung zu diesem oder jenem in ihrer Gesamtheit auch auf den Großteil der Menschen zutrifft. Und doch – wenn man einen einzelnen Menschen und seine Umstände betrachtet, kann das ganz anders aussehen.

Also schau Dir an, wann Du sportlich bist und wie oft.

Dazu gehört eben nicht nur, dass Du Zeit im Fitness-Studio oder beim Joggen im Wald verbringst. Vielleicht läufst Du jeden Tag die Treppe im Büro statt den Aufzug zu nehmen. Oder Du fährst mit dem Fahrrad auf die Arbeit. Oder Du gehst in der Mittagspause eine längere Runde um den Block, statt mit den Anderen in der Kantine zum Essen zu gehen. Ja, es sind diese üblichen Aktivitäten, die Menschen mit Bewegungsarmut geraten werden und die Du vielleicht auch schon beherzigst oder in Deinen Alltag aufgenommen hast. Es gibt so vieles, was wir tun können und auch vieles, was wir oft schon tun, und jede Aktivität zählt.

Sei Dir dann darüber im Klaren, dass Du diese Aktivitäten schon in Dein Leben integriert hast und dass sie genauso zählen, wie die Einheit Joggen oder Schwimmen. Wenn es nicht so ist, und wenn Du feststellen solltest, dass Du tatsächlich kaum Bewegung in Deinem Leben hast, solltest Du darüber nachdenken, wie Du das verändern kannst. Aber beleuchte zunächst noch die anderen Gründe, die womöglich auch eine Rolle spielen bei Deiner Betrachtung, dass Du mehr Sport machen solltest.

Beim Sport kann ich es anderen beweisen

Oha! Wenn das wirklich Deine Einstellung oder der erste Gedanke ist, dann sollten wir reden. Du kannst natürlich so viel Sport machen, wie Du möchtest. Du solltest Dich auch gerne beim Sport anstrengen und Deine Leistung steigern oder Dir Ziele setzen. Aber bitte tue mir und vor allem Dir den Gefallen, dass Du es nicht für Andere, sondern nur für Dich tust. Ein Ziel könnte sein, dass Du beim Laufen schneller wirst, so dass Du eine Strecke in kürzerer Zeit zurücklegen wirst. Setze Dir bitte das Ziel nicht, weil eine andere Frau, die Du kennst, diese Strecke auch in kürzerer Zeit läuft. (Oder noch besser ein Mann. Gleichsetzung hin oder her – im Körperlichen verbietet sie sich.)

Versuche, Dir ein Ziel für DICH zu setzen.

Tue dies aber nur im Vergleich mit einem anderen Ziel, das Du Dir zuvor einmal gesetzt hast – ganz ohne Vergleich zu der anderen Frau. Denn was Du nie wissen und maximal vermuten kannst, ist die Tatsache, dass eine andere Frau vielleicht eine gute Voraussetzung hat, ihre ganz eigenen Ziele zu erreichen. Vielleicht benötigt sie für ihr Ziel weniger Zeit, weil sie grundsätzlich eine gute Läuferin ist. Und vielleicht bist Du dafür eine gute Tänzerin. Dann wäre es fatal, ihre mit Deiner Leistung zu vergleichen. Die Läuferin wiederum hat womöglich überhaupt kein Taktgefühl und kann somit nie eine so gute Tänzerin werden.

Und das ist auch ok so. Jede ist gut in dem, was sie macht. Und sie sollte das immer mit der eigenen Leistung davor vergleichen oder ihre Fortschritte sehen. Also betrachte nur das, was Du tust. Und denke nicht, dass Du es irgendjemand anderem beweisen musst. Du musst es nur Dir selbst beweisen. Und darfst darauf stolz sein. Für Dich. (Und natürlich darfst Du darüber auch sprechen und mit dem guten Gefühl in die Welt gehen).

Sport ist ein Thema in vielen Unterhaltungen

Ja, ist er. Das stimmt. Gerade, weil viele Menschen Sport treiben. Einige auch nicht, aber die schweigen dann oder erzählen entweder schuld- oder selbstbewusst davon, Sportmuffel zu sein. Es ist zugegebenermaßen nicht einfach, dazu zu stehen, dass Du keinen oder wenig Sport treibst. Weil „man“ das ja eben so tut (siehe oben). Und Du willst ja irgendwie zu den Guten gehören. Die Guten sind derzeit die, die Sport treiben. Die Anderen sind die, die nicht stark genug sind oder einfach nur Faulenzer. Du möchtest auch ein Teil einer Gruppe sein, wenn Du mitreden können möchtest. Du willst aber nicht der Teil der Gruppe Faulenzer sein, weil womöglich bist Du die einzige, die sich dort wiederfinden würde (was nicht stimmt, wie Du sicher weißt).

Wenn Dich also der Gedanke umtreibt, dass Du ein Teil der Gruppe werden möchtest, überlege doch mal, warum Du doch bereits ein Teil dieser Gruppe bist. Im Kollegenkreis bist Du die Kollegin, in einer Gruppe von Bekannten Teil einer Clique oder unter Frauen ganz einfach eine Frau in einer Frauengruppe oder… Du musst ja nicht in all diesen Bereichen in gleicher Ausprägung innerhalb dieser Gruppe dazu gehören. Mit anderen Worten: Du kannst doch Kollegin bleiben, ohne dass Du Sport treibst. Du gehörst dann eben nicht zu der Gruppe der sportreibenden Kollegen. Na und? Kollegin bleibst Du. Genauso wie Du Frau in der Frauengruppe oder Teil der Clique bleiben wirst. Es gibt doch so viele Gründe, warum Du eben Teil dieser Gruppe bist.

Sport muss es nicht sein. Witzig ist doch auch, mal gegensätzliche Meinungen zu vertreten. Dann erzähle doch einfach mal, dass Du keinen oder wenig Sport machst und warum das so ist. Vielleicht erfährst Du hier sogar eine Reaktion, mit der Du gar nicht gerechnet hast.

Sport machen heißt abnehmen

Ja, das ist richtig. Zu einem Teil. Denn bleiben wir mal realistisch: Du wirst nicht die Zeit haben, wie ein Leistungssportler zu trainieren und wie ein solcher genauso viele Kalorien zu verbrennen, so dass sich das schnell auf Dein Gewicht auswirken wird, ohne dass Du Deine Ernährung umstellst. Beim Abnehmen und Gewichthalten gilt: 80% Ernährung, 20% Bewegung. Die Anteile an der Wahrheit verteilen sich also sehr ungleichmäßig. Wenn Du also bisher nicht vorhattest, Deine Ernährung zu beleuchten und daran etwas zu ändern, um Dein Gewicht zu reduzieren, versuchst Du es an der Stelle, die Dir viel weniger bringt.

Wenn Dich über den Sport auf die 20% des Anteils an der Gewichtszu- oder Abnahme zu konzentrierst, statt Dich um die 80% zu kümmern, mit denen Du viel effektiver abnehmen oder erst gar nicht zunehmen könntest, vergibst Du jede Menge Chancen.

Das Ganze kannst Du auch zeitlich betrachten

Iss mal ein Croissant. Ich schätze, dass – wenn Du Dir damit Zeit lässt – es in 10 Minuten gegessen hast. In diesen 10 Minuten hast Du also ungefähr 300 Kalorien zu Dir genommen (aber auch nur, wenn Du nicht noch Butter, Marmelade oder Nutella aufs Croissant geschmiert hast…). Um 300 Kalorien zu verbrennen, benötigt eine Frau mit 65 Kilo im Schnitt 30 Minuten, um diese bei einer Geschwindigkeit von 8 km/h beim Joggen wieder zu verbrauchen. Ist schon aberwitzig, oder? (Ganz ehrlich glaube ich auch nicht daran, dass jemand mehr als 5 Minuten benötigt, um ein Croissant zu essen – das Verhältnis ist hier also noch einmal viel mieser – ja, das ist unfair!)

Unbenommen bleibt, dass Sport beim Abnehmen unterstützen und dass er grundsätzlich im Leben wichtig sein kann. Aber wenn es Dir nur darum geht, abzunehmen, und Du eben sonst nicht vorhast, etwas zu verändern, dann wirst Du eine lange Zeit warten müssen, bis sich etwas an Deinem Gewicht verändert (und warum das Gewicht nun auch nicht das richtige Kriterium ist, eine Körperveränderung zu erlangen, erzähle ich Dir in einem meiner späteren Artikel). Sei vernünftig. Bewegung ist gut und wichtig, aber mache sie, weil Du Freude daran hast, und Dich damit wohler fühlst und nicht, um damit abzunehmen.

Finde heraus, wie Du Deine auf Dich zugeschnittenen Sportplan entwickeln kannst.

Wie kannst Du es überhaupt möglich machen, Sport in Deinen Tagesablauf zu integrieren – ohne Stress, aber schon mit etwas Anstrengung?

Dazu erfährst Du im nächsten Artikel mehr.

Erzähle mir bis dahin gerne in einem Kommentar, warum es für Dich wichtig ist, Sport zu machen und ob Du Dich in einem der genannten Gründe wiedergefunden hast.

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