Im letzten Artikel habe ich darüber geschrieben, wie es mit dem Älterwerden irgendwann dazu kommen kann, dass wir uns alt fühlen könnten, ohne es sein zu müssen.

In diesem Artikel kommen nun meine Maßnahmen ins Spiel, die ich seit Jahren umsetze oder im Auge habe, damit ich mich in meinem derzeitigen Alter wohlfühle. Und wenn ich das kann, kommst Du da auch hin!

Attraktiv bist Du dann, wenn Du andere Menschen inspirierst und Dich selbst am besten auch. Es geht immer noch nicht um reine Äußerlichkeiten. Und es geht um Attraktivität in jedem Alter, denn Attraktivität ist alterslos.

Wir haben oft Angst vor dem Alter. Ich bin eine Freundin von „Warte doch erst einmal ab, und wenn der Zustand eingetreten ist, kannst Du neu entscheiden“. Das heißt aber nicht, sich nicht vorab Gedanken zu machen und auch schon einiges zu tun, damit gewisse Ängste erst gar nicht bedient werden. Tatsache ist: Du wirst älter. Nun ist die Frage, wie Du Dich mit dem Älterwerden fühlst. Es ist eine Einstellungssache. Mehr nicht. Auch nicht weniger.

Gegen das innerliche Älterwerden kannst Du etwas tun. Dazu gehört dann nicht, dass Du Dich operieren und unterspritzen lassen solltest. Denn das hält nicht jung und macht Dich nicht jung. Im Innern bist Du nämlich immer noch so alt, wie Du eben in Jahren alt bist. Wenn Du Dich nun dazu noch alt fühlst, hilft Dir keine Spritze der Welt, dies zu verändern.

Es gibt dennoch diverse Dinge, die Du aktiv tun kannst.

Angst vorm Älterwerden – Das andere Versteckspiel

Es gäbe natürlich vielfältige Wege, das Alter zu kaschieren (das ist ein schönes Wort, das etwas Böses in sich trägt, nämlich das Wort Versteck, und es gibt keinen Grund, sich wegen des Alters zu verstecken!): Wir Frauen haben eine immense Auswahl an Kleidungsstücken, die unseren Bauch, die Beine und mittlerweile auch die Arme „shapen“, also in Form bringen.

Aber welche Form des Körpers ist denn die Richtige? Die, die von einem mit Kunstfasern hergestellten Kleidungsstück gestaltet wird? Warum darf Haut nicht das sein, was sie ist – straff oder hängend oder faltig oder glatt? Warum ist nicht alles wenigstens ok? Geschmäcker sind ja verschieden, und für alles findet sich auch jemand, der genau das an Dir mag und schön findet, ganz abgesehen von Dir selbst.

Ich kämpfe innerlich immer mal mit Veränderungen meines Körpers, die ich so nicht immer akzeptieren kann. Das Ergebnis ist dann aber nur eines: Ich fühle mich mies damit. Wenn ich das nicht bald gelöst bekomme, ist mein Leben in diesem Teil dunkel und voller trüber Tage.

Ist das in der Konsequenz etwa schön? Nein, ist es nicht, lass es Dir gesagt sein. Es wäre also um einiges schöner, wenn ich damit fein wäre. Fange also lieber jetzt damit an, Dich umfänglich zu mögen. Es muss ja nicht sofort in jeder Minute sein.

Wenn Du also die Möglichkeit hast, Dich mit Deinem Körper, der sich verändert, zu versöhnen – tue es! Es ist so viel wert! (Und ich verspreche Dir: Ich bleibe auch dran – bisher habe ich nämlich fast alles geschafft, was ich mir vorgenommen habe). Dazu gehören auch alle Veränderungen, die Deinem Alter geschuldet sind.

Ich fühle mich übrigens gerne attraktiv. Und das hat ausschließlich damit zu tun, dass ich dann ein kleines bisschen in mich selbst verliebt bin. Ich finde, dass wir immer ein bisschen in uns selbst verliebt sein sollten.

Das strahlst Du dann auch aus. Wie schön ist es, dass dies in jedem Alter möglich ist!

Angst vorm Älterwerden – Mittel und Wege

Wie Du es auch drehst und wendest: Die Kosmetikindustrie hat ganze Arbeit geleistet. Mehr oder weniger subtil werden wir immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass wir mit Crèmes und Lotionen unser Altern entschleunigen können. Ob das unsere Zellen auch wissen? Die, die sich nicht mehr ganz so schnell teilen? Werden die dann wieder aktiver? (Ich habe es bisher noch nicht geschafft, Kontakt mit meinen aufzunehmen und sie zu einem Interview zu bitten.)

Es gibt sicher Mittelchen, die uns irgendwie guttun. Und es gibt solche, die das gar nicht leisten. Manches schadet wenigstens nicht – mit der Ausnahme, dass Du womöglich viel Geld ausgegeben hast (das ist ja nun auch der Plan der Hersteller). Es wäre schön, wenn wir etwas hätten, das unsere Haut glatt halten oder machen würde.

Aber genau hier sind wir ja wieder am Ausgangspunkt: Warum darf die Haut denn nicht so sein, wie sie eben in dem Alter ist? Das heißt ja nicht, dass wir nun gar nichts mehr für sie tun. Wir trinken ja auch gegen Durst und essen gegen Hunger. Also darf auch eine bedürftige Haut ihre Nahrung erhalten. Ich finde es nur fraglich, warum damit verbunden immer die ewige Jugend verkauft werden soll.

Ich glaube, dass es wichtig ist, sich viel an der frischen Luft zu bewegen. Du findest hier Luft und Bewegung. Beides halte ich für essentiell notwendig. Mache das so oft wie möglich. Und bevor hier auch gleich wieder jemand schreit: Wenn Du Sonnenschutz verwenden möchtest, trag ihn Dir auf. Frische Luft hält Dich frisch. Ich gehe in den letzten Tagen viel spazieren, und meine Gesichtshaut wirkt definitiv anders.

Wenn etwas fürs spätere Alter wichtig sein wird, ist es die Beweglichkeit. Ich kann da aus Erfahrung sprechen, da mein Vater 99 Jahre alt wurde. Und er hat das nur so gut geschafft, weil er immer, jeden Tag, an der frischen Luft war, nie ein Auto besessen hat, und sein Fahrrad sein liebstes Sportgerät war. Außerdem machte er jeden Morgen am offenen Fenster seine „Gymnastik“ – später mit Hanteln.

Ich bin sehr sicher, dass diese Kombination viel mehr für Dich tut als jede Kosmetik. Es sei denn, Du wohnst in einer Stadt mit hoher Luftverschmutzung. Da solltest Du das mit der frischen Luft noch wörtlicher nehmen und Dich dorthin begeben, wo Du sie finden kannst.

Darüber hinaus spielt die Ernährung eine große Rolle. Da dies ein großes Thema ist, vertiefe ich es an dieser Stelle nicht weiter. Wichtig ist, dass Du für Dich herausfindest, was Dir guttut. Patentrezepte helfen leider eben oft nicht. Also sei auf der Hut und beobachte einfach mal, wie Du auf unterschiedliche Nahrung reagierst. Damit tust Du sehr viel für Dich.

Angst vorm Älterwerden – Du bestimmst, wer um Dich ist

Wer und wie sind die Menschen, die um Dich sind?

Ganz schön Haase

In früheren Jahren habe ich mich viel mehr mit älteren Menschen getroffen, weil diese meist nicht mehr durch kleine Kinder in ihren Freizeitaktivitäten eingeschränkt waren. Wenn ich daran zurückdenke, habe ich auch von diesen Menschen viel gelernt – und sei es, dass ich es anders machen möchte. Aber es gab auch da schon einige, bei denen ich mir so dachte „Wenn ich in dem Alter noch so aufgeschlossen sein werde, wäre das großartig“.

Nun bin ich in DEM Alter. In dem, in dem mir einige sagen „Wenn ich mal in Deinem Alter sein werde, möchte ich auch so sein, wie Du es jetzt bist“. Und hey, genau das ist es! Es ist der Austausch und das Wechselspiel!

Es ist wichtig, sich mit jüngeren und älteren Menschen zu umgeben! Bewege Dich nicht ausschließlich unter Deinen Altersgenossen – egal, in welchem Alter Du gerade bist.

Viele finden diese Mischung aus Jung und Alt in der Familie. Aber ich bin der Meinung, dass Du Dich auch außerhalb Deiner Familie umschauen solltest. Es ist ein großer Unterschied, ob ein Familienmitglied etwas tut oder darstellt oder ein Mensch, der nicht zur Verwandtschaft zählt.

Wenn Dir also Deine Mutter mit etwas auf den Keks geht, könnte es sein, dass eine andere Frau in demselben Alter genau dasselbe tut, und Du es cool findest.

Gilt auch für 20jährige Kinder, die etwas tun. Es ist nun einmal selten, dass die Mutter die Tochter als Inspiration sieht. Eine andere junge Frau könnte das aber sein.

Ich bin sehr froh, dass mein Freundes- und Bekanntenkreis aus einer guten Mischung von älteren und jüngeren Menschen besteht. Schau Dir Deinen an – wie sieht es bei Dir aus?

Angst vorm Älterwerden – Verbünde Dich!

Ich glaube nicht an die Großfamilie, wie sie früher einmal war. Da gab es sicher welche, die gut für alle Altersklassen funktioniert haben. Aber es gab in den Konstrukten auch viel Leid und Elend. Ich denke da nur an alte oder bewegungseingeschränkte Menschen. Die lagen womöglich auch den ganzen Tag im Bett oder saßen auf einem Stuhl und wurden nicht immer gut behandelt, weil sie ja nichts mehr geleistet haben. Sie wurden oft nur zwangsweise durchgefüttert.

Wenn sich heute freiwillig Menschen zusammentun, dann könnte das Zusammenleben von älter und jünger ein Plan sein. In Mehrgenerationenhäusern wird das ja schon praktiziert. Wie gut das funktioniert, kann ich nicht beurteilen. Ich kann mir aber vorstellen, dass wenn Menschen sich entscheiden, ein neues Modell des Zusammenlebens auszuprobieren, es nicht immer einfach, aber lohnenswert sein kann.

Wichtig finde ich, dass Du Dir Deine eigene „Familie“ schaffst. Das heißt, dass Du Menschen um Dich scharrst, die Dir guttun. Menschen, die eben nicht nur aus Deiner Bluts-Familie bestehen, sondern Menschen, die Dich wiederum inspirieren, die Dich unterstützen und für die Du auch da sein möchtest.

Du musst nicht mit ihnen in einer Wohnung zusammenwohnen. Ein bisschen Abstand halte ich übrigens auch für nötig. Jeder Mensch braucht Zeit für sich. Du solltest in der Lage sein, Dir diese Zeit immer zugestehen zu können. Das geht in einer gemeinsamen Wohnung eher nicht so gut.

Angst vorm Älterwerden – DU

Mit einer Kombination aus der Selbstversorgung in jüngeren Jahren (Vorsorge, Entscheidungen für später treffen und festhalten, Umfeld schaffen), der Unterstützung der Familie (das müssen nicht die Kinder und auch keine Verwandten sein!) und der Gesellschaft bist Du auf einem guten Weg.

Wichtig ist, sich Gedanken für die Jahre zu machen, in denen Du womöglich körperlich eingeschränkt und nicht mehr in der Lage oder willens bist, Deine Arbeit zu verrichten. Was könntest Du dann stattdessen tun? Ich glaube, dass es da noch eine Menge Möglichkeiten geben kann, bevor Du dann aufhören musst, irgendwas aktiv für Dich zu tun.

Außerdem ist es wichtig, eine gewisse Art von finanzieller Vorsorge zu treffen. Das ist kein Thema, zu dem ich Dir an dieser Stelle mehr sagen möchte. Dafür gibt es Experten. Ich würde Dir nur raten, Dich in die Hände eines unabhängigen Beraters zu begeben, damit Du auch wirklich die beste Art der Vorsorge für Dich im Rahmen Deiner Möglichkeiten wählen kannst.

Wir als Gesellschaft sind auch gefordert, mehr denn je. Das Alter als einen natürlichen Zustand zu betrachten, wäre mal ein Anfang. Es wäre wichtig, dem Alter einen anderen Stellenwert zu geben. Wir werden in Jahren nicht jung bleiben. Keiner von uns. Wir können aber innerlich jung sein – und das in jedem Alter.

Fang bei Dir selbst an. Fühle Dich nicht alt, weil Du nun ein paar Jahre mehr vorzuweisen hast. Es ist überhaupt nicht schlimm. Vor allem fange nicht schon mit 30 damit an, Dich alt zu fühlen. Echt jetzt! Und trag dies auch nach außen, damit möglichst viele Menschen angesteckt werden. Sei ein Vorbild fürs Altern, das Freude macht und nimm die Anderen dabei mit.

Und wenn Du da noch nicht bist, suche Dir Vorbilder. Ich bin Dir gerne eines. Mein Leben ist nicht immer schön und glänzend. Aber: Ich bin weitestgehend frei, weil ich selbständig bin und mir auch auch oft etwas Gutes gönne. In einer oft grauen Welt fühle ich mich innerlich hell. Dazu erhalte ich viele Rückmeldungen, dass ich eine positive Ausstrahlung habe. Ja, das mag ich! Lass Dich da gerne anstecken.

Es soll uns allen gutgehen. Wir müssen dazu nicht im Luxus leben und jung in Jahren sein. Sei einfach innerlich offen und neugierig. Damit bleibst Du automatisch jung. Und relativ jung, wenn Du mehr Jahre im Zähler hast.

Relativ jung kannst Du in jedem Alter sein.

Ob Du nun mitmachst oder auch nicht: Du wirst auf jeden Fall weiter altern. Dann mach es doch so, dass Du möglichst viel Freude dabei hast. Die Anderen werden es Dir auf jeden Fall ab und an nicht leicht machen. Du kannst dem dann nachgeben oder Dein eigenes Ding tun.

FANG JETZT AN!

Und schreib mir im Kommentar, ob Du weitere Tipps hast. Ich werde den Artikel immer mal ergänzen.

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