Hast Du auch schon einmal überlegt, an etwas teilzunehmen und es dann nicht getan, weil sich niemand gefunden hat, der Dich begleiten wollte? Ich bin auch schon ein paarmal in die Falle getappt und habe mir Erlebnisse dann nicht gegönnt, weil ich alleine gewesen wäre. Wie doof ist das denn?
Erfahre heute mehr darüber, warum Du etwas auch mal alleine tun solltest, und wie Dich das stark und selbständiger machen kann – und damit auch innerlich jünger!
Gut, vorweg sei gesagt: Es gibt einige Erlebnisse, die man nur mindestens zu zweit erleben kann. Ich nehme da mal die Hochzeit als Beispiel. Es ist schwierig, mit jemandem eine Hochzeit zu feiern, ohne dass dieser Jemand auch mit dabei ist. Und sicher fällt Dir da auch noch das eine oder andere Beispiel ein. Aber so viele werden wir nicht sammeln können (schreib mir dazu gerne einen Kommentar).
Mach doch alleine – Wähle das für Dich Beste aus!
Bei vielen Möglichkeiten, etwas zu unternehmen, hast Du immer die Wahl: Entweder, Du machst es mit jemandem, oder Du machst es alleine. Und etwas alleine tun kann sehr befreiend sein, wenn Du dann mittendrin bist. Sage ich Dir mal so. Ich weiß aber auch, dass es Überwindung kosten kann, und manchmal wird Dir das gar nicht in den Sinn kommen, alleine etwas zu tun statt die Sache komplett abzusagen.
Wenn Du also noch nicht auf die Idee gekommen bist, eine Sache, die Du bisher nur in Begleitung erlebt hast, mal alleine zu unternehmen, dann denke zumindest mal darüber nach.
Manchmal kommt so ein Gedanke auch spontan.
Ganz schön Haase
Vor einigen Jahren wurde ich mal einen Tag vor Silvester krank. So krank, dass an einer Teilnahme an irgendeiner Feier oder Zusammenkunft nicht zu denken war. Der Hals tat so was von weh, ich hatte Fieber – es war eine ausgewachsene Angina mit allem Drum und Dran.
Natürlich stellte ich mir die Frage nicht, ob ich nun irgendwo hingehen würde. Ich hatte auch vorher nichts ausgemacht und wollte es mal wieder spontan halten. Klar war mir dennoch, dass ich trotz der Krankheit es auch irgendwie ganz schrecklich fand, das Jahresende und den Jahresbeginn so ganz alleine zu sein. Das war fast eine Horror-Vorstellung. Aber ich hatte ja keine Wahl.
Ich verbrachte dann den Abend mit miesen Fernsehsendungen, die mich immer wieder zum Einschlafen brachten (sehr gut…!) und der Gewissheit, dass ich nun alleine sein würde (was mir zunächst nicht sonderlich gut getan hat).
Etwas alleine unternehmen – Geht doch!
Kurz vor Mitternacht hatte ich dann die Idee und entschied, dass ich es mir auf meine Art schönmachen würde: Ich packte meine Decke, goss mir einen Ramazzotti zum Prosten ein (ich redete mir ein, dass er meinem Hals nicht schaden könnte) und begab mich unters Dach meiner Wohnung, wo es große Fenster zum Raus- und In-Die-Ferne-Schauen gab.
Punkt Mitternacht prostete ich der Welt zu, schaute dem Feuerwerk draußen zu, trank den Ramazzotti und war plötzlich ganz glücklich, mit mir alleine und mit niemandem sonst auf irgendeinem Event zu sein, auf dem so viele andere Menschen auch waren, oder überhaupt irgendwo zu sein, wo ich womöglich dann doch nicht so glücklich geworden wäre. War auch egal, mit wem wo und wann, denn ich war ja mit mir glücklich.
OK, der Ramazzotti hat ganz schön in meinem entzündeten Hals gebrannt, aber sonst war es einfach nur genial!
Jajaja, alles ist zu etwas gut. Oder kann es sein.
Diese Erfahrung war mehr als befreiend, was ich so nie vermutet hätte. Insofern war die Krankheit auch eine Chance, mal etwas Neues zu entdecken. Nun wünsche ich Dir keine Krankheit, aber ab und an kann es einen Impuls geben, etwas alleine zu tun und Dich nicht davon abhängig zu machen, ob Dich jemand begleiten wird.
Mach es doch alleine – Eine Chance ist eine Chance
Wenn Du also eine Unternehmung im Sinn hast, ist das nur der erste Schritt. Möchtest Du lieber in Gesellschaft dorthin gehen, frag weiterhin die Menschen, die Dich begleiten sollten. Wenn Du dann aber nur Absagen erhältst, dann überlege nicht, die Unternehmung sein zu lassen, sondern überlege, ob dies nicht die Gelegenheit ist, sie alleine durchzuführen.
Abraten würde ich Dir, wenn es etwas wäre, das im Alleingang gefährlich werden könnte. Aber für den Rest der Fälle: Lass Dir etwas einfallen!
Mach doch alleine – Der Plan ist gut
Die Lösung ist nämlich, dass Du Dir einen Plan machst. Einen, der Dir Freude bei der Umsetzung macht. Und natürlich auch einen, der Dir ermöglicht, bei der Unternehmung selbst Freude zu haben. Wichtig ist, dass Du hier alles tust, damit Du Dich damit immer wohlfühlst. Denke darüber nach, wie Du Dir das alles richtig schön einrichten kannst.
Bei mir war es der Ausblick (den ich so nie erneut wieder haben sollte, weil ich danach nie wieder alleine dort war), mein Halsschmerz-Neujahrsgetränk, und mein Gefühl, mich jederzeit wieder hinlegen zu können.
Ich habe spontan entschieden. Das geht aber auch längerfristig. Wenn Du allerdings für ein geplantes Event kurzfristig Absagen erhalten und doch alleine dastehen solltest, dann sei spontan und mache die Sache zu DEINEM Event!
Also setz Dich hin und überlege, wie Du Dir das Ganze so einrichten kannst, dass Du Freude daran hast. Genieße die Freude schon bei der Planung und vor der Umsetzung! Schon hier kannst Du spüren, wie befreit sich das anfühlt. Denn Du musst auf nichts und niemanden Rücksicht nehmen. Du machst alles, wie DU es möchtest und es für Dich am besten ist. Ha!
Mach doch alleine – Machen ist wie wollen. Nur krasser.
Am Tag oder Abend selbst machst Du genau das, was Du Dir vorher überlegt hast. Du gehst alleine hin und sorgst dafür, dass Du einen super Tag oder Abend hast.
Sehr hilfreich ist hierbei folgender Gedanke: Egal, wie es tatsächlich läuft – Du kannst jederzeit aufhören damit! Das ist eh einer meiner Leitsätze. Merke ihn Dir, denn er ist auf vieles übertragbar. Gib aber nicht zu schnell auf, manchmal ändern sich die Gegebenheiten zum Positiven. Der Leitsatz hilft einfach, Dich locker zu machen.
Ich bin mir sehr sicher, dass Du eine wundervolle Zeit haben wirst, erst einmal ganz alleine mit Dir – mit den anderen vielen Dir fremden Menschen (eine wunderbare Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen) oder tatsächlich alleine und so gewollt.
Besonders schön ist ein Gedanke, der Dir dann zwangsläufig kommen wird: Du hast Dir selbst dies alles so ermöglicht. Du hast genau das gewählt, was Dir Freude gebracht hat. Du hast es für Dich und sonst niemanden getan.
Warum Dich das jünger macht, sage ich Dir auch: Zum einen werden kreative Prozesse in Deinem Hirn Gang gebracht, denn Du musst ja nun auch Aufgaben übernehmen, die sonst ein Dich begleitender Mensch übernommen hätte. Außerdem ist diese Freude, die Du spüren wirst – beim Umsetzen und dem Vorbereiten – ein Teil der kindlichen Freude. Dich kann dann nichts mehr stoppen!
Außerdem macht Dich alles, was Du jemals alleine getan und geschafft hast, stärker (und damit selbstbewusster.
Na, klingt das gut? Also lass Dich nicht aufhalten!
(Ich werde Dir im nächsten Artikel mehr zur Planung und Umsetzung meines aktuellen kleineren Vorhabens erzählen – morgen wird es soweit sein!)
Schreib mir gerne, ob Du schon Unternehmungen aufgegeben hast, weil andere Menschen nicht mitgezogen haben. Und ob es für Dich vorstellbar wäre, dieses Vorhaben auch alleine umzusetzen.
Es ist schon so, manchmal findet sich einfach niemand und wenn ich am Abend nach Lust aufs Kino herumfrage und alle verplant sind oder in der Couch versinken, dann zucke ich traurig mit den Schultern. Allein ins Kino gehen? Das erscheint mir dann doch zu deprimierend und einsam, aber warum eigentlich? Im Kino sitzt man eh allein mit dem Film.
Hallo Uwe,
lieben Dank für Deine Anmerkung. Ja, ist schon schräg, oder? Gerade fürs Kino spielt es gar keine so große Rolle, dass wir in Begleitung dorthin gehen. Ich glaube, manchmal brauchen wir jemanden, der uns mitnimmt. Sozusagen. Und raffen wir uns dann nicht auf.
Liebe Grüße
Birgit