Die grauen Haare, die Falten, das, was irgendwie gefühlt nicht mehr geht, oder wir nicht mehr können. Es ist keine Freude, alt zu werden. Alt werden ist großer Mist?

Aber Moment mal! Stopp! Bist Du wirklich soweit, Dich damit abzufinden, ALT zu werden?

Der Weg ist immer dort, wo Deine Gedanken hingehen. Das weißt Du womöglich schon. Oder doch nicht?

Erfahre heute, warum es einen großen Unterschied zwischen alt und älter gibt, und was Du tun kannst, um älter zu werden, ohne Dich gleich alt zu fühlen.

Alt werden ist großer Mist, aber älter werden ist normal

Wir werden ab unserer Geburt älter (und vielleicht schon vorher, aber da kenne ich mich nicht genug aus); es ist also kein Vorgang, mit dem wir uns gerade jetzt neu beschäftigen müssten. Dennoch sind wir in einem Alter, in dem das Älterwerden schnell ins Alt-Werden wechseln kann. Wobei… Das geht auch schon früher.

Älterwerden verbindet die Menschen. Die Jungen und die Alten werden mit jeder Sekunde älter (bis sie sterben, aber dazu gleich noch mehr). DAS ist eine Gegebenheit, die uns alle gleich sein lässt. Wundervoll!

Ganz schön Haase

Ich werde heute meine Gleitsichtbrille abholen. Ja, nun ist es soweit. Ich weiß nicht, ob ich das lustig finde, denn irgendwie ist diese Brille für mich ein deutliches Zeichen, das mich von den Jüngeren unterscheidet, auch wenn da nicht soooo viel zu sehen sein wird. Von außen.

Ich selbst werde den Unterschied immens spüren. Es wird einige Tage dauern, bis ich mich an diese neue Sicht gewöhnt haben werde. Das gefällt mir vor allem nicht, weil ich eh schon seit meiner Kindheit nicht gut sehe – Brille hin oder her, aber ein Sehfehler wie meiner ist eben dauerbelastend und in der Tat behindernd.

Kommt nun also noch ein neues Problem hinzu, macht es die Sache nicht einfacher. Also gibt es auch wieder eine neue Aufgabe, denn das Üben wird mich fordern (und ich habe es doch so gerne einfach und leicht!)

Diese Gleitsichtbrille wird für mich nun dann auch per se ein Symbol sein, mit dem ich meinen Frieden schließen muss. Lernaufgabe. Aber so ist es ja mit vielem.

Dabei gab es zuvor schon einiges, was mich ans Altern hätte denken lassen können.

Alt werden ist großer Mist, aber wann lässt Du zu, Dich alt zu fühlen?

Die ersten Augenfältchen hatte ich mit Dreißig, und auch die beeindruckten mich nicht negativ. Es war halt so. Ich habe sie auch definitiv bekommen, weil ich so gerne lache. Bis heute sind sie für mich kein Symbol des Alters.

Als ich geschätzt mit Mitte Dreißig das erste Mal entdeckt habe, dass ich bereits gar nicht so wenige graue Haare an den Schläfen hatte, war ich zwar erstaunt, fühlte mich deswegen aber mal so gar nicht alt.

Ungefähr zur selben Zeit teilte mir ein Kardiologe mit etwas mitleidigem Blick mit: „Tja, Frau Haase, in Ihrem Alter muss man eben schon etwas mehr tun, um einen gewissen Trainingsstand zu erlangen.“ Ich war empört und hielt ihn für unverschämt.

Vor einigen Jahren wurden die Fältchen um den Mund sichtbar. Die klassischen Raucher-Falten, und dabei habe ich nie geraucht. Was erlauben! Aber hey, was soll ich machen; sie sind nun einmal da! Und soll ich mich deswegen älter fühlen, obwohl ich innerlich gar nicht dort bin? NÖ! (Wenn mich irgendwer deshalb in eine der beliebten Schubladen stecken möchte, dann soll er / sie es tun!)

Ich könnte nun also schon viele Jahre tagtäglich nach dem suchen, was mein Körper mir an vermeintlichen Alterserscheinungen so zeigen möchte. Ich würde sicher immer wieder etwas Neues finden (oder in dem Fall etwas Altes?). Und ja, in den letzten Jahren hat sich mehr verändert, als in den Jahren zuvor. Aber das ist zunächst einmal rein äußerlich! Daran ändere ich wenig, außer dass ich mich möglichst gut ernähre und angemessen bewege und damit dazu beitrage, meinen Teil zum Wohlgefühl beizutragen. Frische Luft hilft ja. Was ich von Operationen und Co halte, hatte ich ja schon einmal hier kundgetan.

Innerlich möchte ich mich gar nicht alt fühlen, tue es auch nicht, und äußerlich bin ich es auch nicht. Insofern bewege ich mich in einem sicheren Umfeld mit mir. Glück gehabt! (Nein, so einfach ist es nicht; Du kannst es aber auch erwirken, wenn Du Dich nicht so fühlst.))

Alt werden ist großer Mist, aber älter werden ist etwas Anderes

Untrügliche Zeichen des Alters sind (in meinen Augen und eine kleine Auswahl):

  • Unbeweglichkeit
    (vor allem geistig)
  • Sich nicht mehr auf Neues einlassen wollen
    (wenn Du da heute schon stehen solltest: #SorryNotSorry mal wieder…)
  • Verbohrtheit und Uneinsichtigkeit
    (erlebe ich tagtäglich bei Gleichaltrigen und auch jüngeren Menschen)
  • Geiz
    (gibt es leider auch bei jüngeren und älteren Menschen, und hier beziehe ich mich besonders auf den Geiz, liebevoll mit sich und anderen Menschen umzugehen)

Du darfst diese Liste gerne für Dich fortsetzen.

Und ja, es gibt junge Menschen, die all das auch schon erfüllen. Dürfen wir sie insofern als „jung“ bezeichnen? Ich lasse die Antwort mal offen.

Hast Du Dich irgendwo wiedererkannt? Ein bisschen kennst Du mich ja schon: Wenn Du der Meinung bist, dass das, was Du tust, alles gut für Dich ist, dann bleibe dabei und fahre fort damit. Auch wenn es eines der Themen aus der obigen Liste ist.

Wenn Du Dich aber nicht wohlfühlst, weil Du etwas wiedererkannt hast und verändern möchtest, dann tue es! Es gibt sicher einiges, was Dir dazu einfallen könnte.

Schau Dir auch gerne noch einmal an, wie ich mit den ersten Alterserscheinungen umgegangen bin. Es geht nicht darum, sie zu ignorieren und so zu tun, als wären sie nicht da. Es gibt diese Zeichen des Älterwerdens. Aber alt bist Du deswegen noch lange nicht!

Hab keine Angst vor den nächsten Jahren und dem, was das Älterwerden mit sich bringt. Bereite Dich einfach gut darauf vor und sei Dir bewusst, dass Älterwerden eben ganz normal ist, und Du damit doch nun wahrhaft genug Erfahrung gemacht hast. Und nur, weil Du nun ein bestimmtes Alter erreicht hast, ändert sich doch damit alleine mal gar nichts.

Im Gegenteil, eigentlich sollten wir mit den Jahren noch mehr Erfahrung mit dem Älterwerden erlangen. Stattdessen wird uns eingeredet, dass es nun schlechter wird. Warum eigentlich?

Und noch schlimmer: Wieso lassen wir das zu?

Es ist wieder mal Einstellungssache! Sei so jung, wie Du Dich fühlen möchtest!

Alt werden ist großer Mist, aber mit dem Älterwerden kannst Du punkten!

Jeder Augenblick in Deinem Leben hat Dich ein Stück weitergebracht, und Du hast immer wieder neue Erfahrungen gemacht. Hättest Du einiges von dem, was Du mit Dreißig noch getan hast, heute erneut so getan? Womöglich nicht. Vielleicht war es damals unvorsichtig und unklug, es zu tun, und heute weißt Du es besser. Es ist vielleicht auch gut gegangen, aber heute wolltest Du es dennoch nicht mehr so tun. Weil Du älter bist. Aber genau deswegen bist Du doch nicht alt!

(Wenn Du gerade 30 Jahre alt bist und Dich schon alt fühlen solltest: Dann wird es höchste Zeit, damit anzufangen, mit diesen Gedanken aufzuhören!)

Mache das Älterwerden und Älter-Sein zu Deinem Vorteil! Für Dich! Die Anderen interessieren da mal wieder nicht. Es ist Deine Sache, wie Du Dich fühlst und fühlen möchtest. Wieder einmal: Lass Dir da nichts einreden! Tue alles, was Dir gut tut und Dich gut fühlen lässt. Gut fühlen ist oft verbunden mit sich jung fühlen. Oder eben relativ jung.

Ein Satz gefällt mir in dem Zusammenhang immer gut, auch wenn er hart klingt:

Wer nicht älter werden möchte, muss jünger sterben!

Ich finde, das ist keine Alternative!

Erzähle mir gerne, ob Du leicht und locker älter wirst, oder Dich immer mal selbst als alt bezeichnest – egal, in welchem Alter Du gerade bist! Ich freue mich auf Deinen Kommentar.

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