Eine Liste erstellen. Aha. Ich könnte es auch anders formulieren: Wie Du sportliche Aktivitäten sinnvoll in Dein Leben integrierst ohne durchzudrehen. Besser? Aber um zu diesem Ergebnis zu gelangen, musst Du vorab etwas tun. Jajaja…!

Bist Du grundsätzlich entschieden, Sport zu machen, aber Du erkennst nicht, wie Du dies noch in Deinen Alltag einbauen kannst, ohne dass Dir gleich die Schweißperlen auf der Stirn stehen, bevor Du überhaupt angefangen hast? Macht Dir das Sorge? Das kann ich gut verstehen, denn wenn es sich bis jetzt nicht einfach mal so ergeben hat, dass Du Sport machst, wird dies ja einen Grund haben.

Und ja, da gibt es sicher noch diesen Schweinehund, auf dessen Rücken so vieles ausgetragen wird. Er wird ja immer gerne mal bemüht. Kein Wunder, dass er knurrt. Aber auch der Schweinehund hat ja ab und an seine Berechtigung, und ich finde nicht, dass er grundsätzlich böse dreinschaut. Er schaut auch mal nur kritisch und hat Recht. Dem darfst Du also auch mal nachgeben. Nachgeben heißt ja nur, nachgiebig mit sich zu sein. Das kannst Du natürlich auch übertreiben, solltest Du aber nicht. Dennoch kann der Schweinehund Dein Freund werden.

Probiere es mal.

Meiner schläft gerade neben mir und seufzt zufrieden. Tja.

Aber zurück zum Thema: Ich hoffe, Du hast zunächst für Dich gecheckt, wie viel Sport Du tatsächlich schon in Dein Leben integriert hast. Und auch tägliche Bewegungen, die Du nicht zu Sport zählen würdest, zählen dazu. Eine gewisse Grundbewegung sollte normal sein, ist sie aber nicht immer. Erkenne Dir an, was Du schon leistest! Auch dafür kannst Du Dir eine Liste erstellen.

(Ich werde Dich immer wieder gerne daran erinnern – wenn es sich anbietet – Dir das Geleistete anzuerkennen, denn das vergessen wir ja durchaus immer mal gerne und fühlen uns dann nicht so gut. Wenn Du Dich schon in meinen Verteiler eingetragen hast, wird Dir das Thema bekannt vorkommen. Wenn nicht, hole das Eintragen gerne nach – über das Feld unterhalb des Beitrags oder auch HIER. In den Mails wirst Du immer etwas erfahren, über das ich hier auf der Seite so nicht schreibe.)

Die nächste Voraussetzung fürs Anfangen wäre: Du willst den Bewegungsanteil erhöhen, weil DU es möchtest und Du davon ausgehst, dass es Dir guttun wird (und nicht aus Gründen heraus, die nicht Deine sind). Sei da bitte ehrlich mit Dir.

Wenn Du Dir sicher bist, dass Du Sport treiben möchtest: Dann solltest Du vorab prüfen, wie Du das möglichst stressfrei angehen kannst. Denn Sport strengt an. Soll er auch. Aber es reicht, im Sport die Leistung zu steigern. Du brauchst nicht noch die Herausforderung, dass das Einpassen des Tuns in Deinen Alltag negative Anstrengung und somit negativen Stress bedeutet. Hier geht es also darum, wie Du sportliche Aktivitäten sinnvoll in Dein Leben integrierst ohne durchzudrehen.

Ich vermute, dass viele Menschen einfach mal so mit dem Sport anfangen. Das ist auch ein Weg, aber er ist nicht immer richtig. Richtig könnte auch sein, sich die eigene Situation erst einmal anzuschauen und danach zu handeln.

Wenn Du einfach große Lust hast, mit dem Sport anzufangen, dann mach es. Das kann funktionieren.

Wenn Du aber gerade nicht so wirklich weißt, wie Du das auch noch bewerkstelligen sollst, rate ich Dir, Deine eigene zeitliche Situation mal für Dich zu analysieren.

Mit anderen Worten: Du brauchst nicht noch einen zusätzlichen Punkt auf Deiner Aufgabenliste, aber wenn Du Sport machen möchtest, dann schaue doch erst einmal, wie das zeitlich so einfach wie möglich auch für Dich machbar ist. Damit Du mit einem guten Gefühl startest. Über manches dürfen wir ja auch erst einmal nachdenken, bevor wir es tun. Das hat auch ein bisschen was mit unserer Gelassenheit zu tun, die wir uns über die Jahre antrainiert haben (Die kennst Du nicht? Dann bleib bei mir – ich kann wunderbar gelassen an so manches herangehen.)

Und nimm da kein Ergebnis vorweg. Schau erst einmal, wie es IST. Über das Soll unterhalten wir uns dann noch.

Dazu solltest Du Dir eine Liste erstellen.

Bevor Du nun tiefer einsteigst, rate ich Dir also, dass Du für Dich „auf dem Papier“ und somit gesichert und nicht nach dem Gefühl klärst, wie viel Zeit Dir realistischerweise am Tag oder in der Woche zur Verfügung steht und auch zu welcher Tages- oder Nachtzeit. Diese Rahmenbedingungen spielen nun einmal sehr in die Entscheidung und auch ins Durchhalten-Können mit rein.

Wenn Du also noch nicht weißt, wie es sich tatsächlich damit verhält, und wie viel Du tatsächlich tust oder nicht tust, dann schreibe es Dir auf. Bitte mache mindestens eine Woche lang eine Liste und schreibe auf, mit was Du Zeit verbringst. Es geht hier noch nicht darum, das zu werten. Es ist egal, was Du machst, aber schreibe jede Aktivität und auch jede Nicht-Aktivität auf.

Ganz schön Haase

Ein Tag in meinem Leben – wenn ich vor Ort beim Kunden arbeite – sieht sehr ähnlich zu diesem aus:

5.45 Uhr Weckzeit
bis 6:00 Uhr noch ein bisschen im Bett liegen bleiben und wacher werden
6:00 bis 6:20 Uhr Bad und anziehen
6:20 bis 6:30 Uhr Tasche packen und Hotelzimmer ordentlich hinterlassen
6.30 bis 7:15 Uhr Frühstück (am liebsten mit einer Kollegin)
7:15 bis 7:30 Uhr Fahrt zum Kunden
7:30 bis 18:00 Uhr Arbeit im Kundenbüro
18:00 bis 18:15 Uhr Rückfahrt ins Hotel
18:15 bis 18:30 Uhr Umziehen
18:30 bis 19:15 Uhr Spaziergang
19:15 bis 21:00 Uhr Essen und Arbeiten im Hotel-Restaurant
21:00 bis 21:30 Uhr Telefonat mit dem Liebsten
21:30 bis 23:00 Uhr Abhängen auf dem Hotelzimmer, mit TV, Internet, Lesestoff
23:00 bis 23:15 Uhr Bad

23:15 Uhr Schlafenszeit

Damit habe ich schon die Aufgabe, auch die Tage, an denen ich von zu Hause aus arbeite, ebenso aufzuschreiben. Diese Tage sind von der Struktur her ganz anders als die Tage beim Kunden.

Ich würde zum Erstellen eines Überblicks über meine Aktivitäten und die nicht mehr verfügbaren Zeiträume die Tage beim Kunden und die Tage zu Hause, außerdem die Tage an den Wochenenden aufschreiben.

Zugegeben, das Erstellen einer solchen Liste ist erst einmal aufwändig. Du musst ja immer daran denken, diese Liste zu führen. Da gehen Dir sicher auch mal immer mal Zeiten verloren, die Du für irgendetwas aufgewendet aber nicht notiert hast. Übe das erst einmal ein, zwei Tage. Such Dir außerdem ein Medium, mit dem Du am besten arbeiten kannst.

Eine Excel-Liste z.B. ist zwar schön, aber die wirst Du nicht immer bei Dir haben. Wenn doch, umso besser. Das Smartphone kann helfen. Ich weiß, dass mich das Smartphone bei vielen Aufgaben unterstützen kann. Aber ich tippe so ungerne darauf. Insofern würde ich wahrscheinlich für den kurzen Zeitraum eine Papierliste führen und diese auch immer mitnehmen. Oder ich würde mir die Einheiten als Sprachmemo aufsprechen und dann in eine Liste übertragen. Suche Dir da Deinen eigenen besten Weg. Und übe erst einmal damit.

Wenn Du Routine bekommen hast: Pflege diese Liste mindestens eine Woche lang, besser zwei oder mehr Wochen und sei so konsequent wie möglich mit dem Aufschrieb. Überlege Dir vorab, welches eine repräsentative Woche sein könnte. Es bringt ja nichts, wenn Du beispielsweise auf einem Seminar und damit nicht zu Hause bist. Umgekehrt bringt es auch nichts, wenn Du üblicherweise geschäftlich unterwegs, aber in der Woche gerade mal zu Hause bist. Wähle also einen Zeitraum, der Dein übliches Leben widerspiegelt. Gib Dir die Zeit, Zeit für Deinen Sport zu finden!

Das war also der erste Teil – eine Liste erstellen. Im nächsten Artikel geht es dann an die Analyse. Klingt ein bisschen furchtbar, aber Du wirst sehen, dass sie Dir hilft, eine Klarheit über Deine Tages- und Wochenabläufe zu erhalten. Im übrigen ist so eine Liste auch ein gutes Mittel, Dir überhaupt einmal klar zu werden über das, was Du so tust und wo Deine Zeit an einem ganz normalen Tag so bleibt. Vielleicht wirst Du überrascht sein.

Schreib mir gerne in die Kommentare, wenn Du Fragen zum Aufschrieb hast und gerne auch, was Dir beim Erstellen der Liste aufgefallen ist.

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