Es ist kein Geheimnis, dass ich gerne mal alleine bin. Mir ist es wichtig, Zeit mit mir verbringen zu können. Aber es gibt auch so Tage, an denen ich lieber in Gesellschaft wäre. Heute war so einer.
Und doch sitze ich gerade zufrieden auf meiner Terrasse, nur mit mir und dem, was ich mir für meinen Genuss eingekauft habe. Unter einem Moskitonetz (dazu später mehr).
Wenn Du keine Familie hast, wird es zwangsweise immer mal vorkommen, dass Du alleine bist. Heute hätte ich es mir zunächst anders gewünscht, aber es kam eben anders. Früher habe ich gehadert mit dem, was ist. Und dem, was nicht ist. Oder was ich nicht habe. Oder dachte, nicht zu haben. Heute war das ganz kurz auch mal so.
Lies gleich davon, wie Du diese miesen Gedanken zur Einsamkeit und Verlassenheit ablegen kannst, damit es Dir in einer solchen Situation so gut wie möglich geht.
Ganz schön Haase
Mir ging es früher oft so, dass ich mich einsam und verlassen fühlte. Ich kann Dir schon sagen: Das geht Menschen in Partnerschaften und Familien auch so. Oder es kann ihnen so gehen. Es hat nämlich nichts mit den Menschen um Dich zu tun, sondern nur mit Dir.
Diese Verlassen-Fühlen und sich einsam fühlen kommt aus einer ganz alten Zeit. Bei mir ist es zumindest so. Und egal, wie alt ich war, bestimmte dieses Gefühl immer mal meine Entscheidungen und auch meine Gefühlswelt. Es kann eine lebenslange Aufgabe werden, dem zu begegnen.
Und nein, es gelingt mir nicht immer. Manchmal muss ich diesen inneren Schmerz aushalten, ertragen und ihn somit einfach zulassen.
Heute war es anders.
Gefühlte Einsamkeit – kein Morgen wie jeder andere Morgen
Der Herzensmensch war abwesend und auf Seminar. Ich spürte, dass mir das heute nicht so gut gefiel. Es sollte ein schöner Tag werden: Viel Sonne, fast Hitze im April. Damit verbunden sehe ich Menschen, die sich treffen, in Gesellschaft diesen schönen Tag verbringen und es sich gut gehen lassen.
Bist Du an einem solchen Tag alleine, kann sich das ganz schön mies anfühlen. So ging es mir heute.
Vorab hatte ich geklärt, dass ein guter Freund am Abend keine Zeit haben würde. Das kann passieren. Ich hätte mich nun dort auch nicht anschließen können, denn eine neue Liebe will eben auch in Zweisamkeit verbracht werden. Da passte ich nun echt nicht dazu.
Mist!
Gefühlte Einsamkeit – erste Planungen
Ich checkte, welche Veranstaltungen es heute geben sollte. Glücklicherweise habe ich ja keine Angst, irgendwo alleine hinzugehen. Nur ich mag es nicht immer. Heute war ich auch ein bisschen bockig. Allein? Bäh!
Aber ich blätterte mal durch das, was so im Angebot war (virtuell natürlich). Vieles war nicht so mein Ding. Einiges war weiter weg, einiges fand tagsüber statt, und irgendwie war mir auch nach Musik.
Und dann sah ich es. Eine Veranstaltung ganz in der Nähe der Wohnung des Herzensmanns. Elektronische Musik, lokale Musiker. Oha! Mein Herz hüpfte schon. Das genügte, um mich ruhig zu stellen. Option 1 stand!
Mein Tipp an Dich: Schaue, was so geht. Und schaue, was Dich anspricht. Es genügt, dass Du etwas hast, auf das Du Lust hättest. Der Rest findet sich. Es bringt Dir erst einmal Ruhe. Es reicht aus, zu denken, dass Du dorthin gehen könntest, um eben nicht alleine zu sein.
Gefühlte Einsamkeit – Jemanden fragen?
Es blieb dennoch das blöde Gefühl, doch nicht alleine irgendwohin gehen zu wollen. Ich fragte meine Freundin, wie ihre Planung sei. Sie wollte in einen Biergarten gehen. Ich hätte mich vielleicht anschließen können. Dazu hätte ich natürlich wieder fragen müssen, ob ich mich anschließen darf. Das mag ich zugegebenermaßen nicht immer so gerne. Auch bei meiner Freundin nicht. Und ich wäre irgendwie dann doch wieder verplant gewesen.
Es kann kompliziert sein!
Nein, ist es nicht. Ich wollte mich einfach nicht festlegen. Am liebsten hätte ich auf irgendeiner Terrasse oder in einem Garten mit ein paar Leuten zusammengesessen. Nach Biergarten war mir nur bedingt. Aber ich behielt es im Hinterkopf.
Wäge ab. Es ist nicht aufwendig, weitere Optionen zu prüfen. Sich jemandem anzuschließen ist an sich kein Problem. Nur ich mache manchmal eines daraus. Frag einfach. Damit weißt Du, ob die Option auch eine wäre. Und mehrere Optionen geben Sicherheit – wobei sie auch wiederum dazu führen können, dass Du dann entscheiden musst, obwohl Du alles gerne machen würdest.
Gefühlte Einsamkeit – Alles geht, was für Dich gut ist
Meine Terrasse war in den letzten Tagen zu Zeiten der Dämmerung nicht so sonderlich attraktiv. In der Region schwärmen gerade die Maikäfer. Nein, ich finde die Käfer nicht schön. Es ist auch überhaupt nicht witzig, wenn sie Dir ins Gesicht oder in die Haare fliegen. Und es gibt im Moment viele von ihnen. Insofern bin ich dann meist ins Haus geflüchtet – auch wenn ich das nicht wirklich klasse fand.
Heute habe ich mir ein Moskitonetz gekauft und es aufgehängt. Ich habe meinen kleinen Tisch, meinen Stuhl und den Hocker darunter gestellt und wusste, dass es das ist, was ich heute machen möchte: Auf meiner Terrasse sitzen!
Wenn Du Optionen hast und damit die Wahl, ist die gefühlte Einsamkeit Geschichte. Dann kannst Du Dich auch für den Abend mit Dir entscheiden. Ich freute mich auf meinen Abend. Ich habe mir einen leckeren Salat gemacht, mir ein regionales Getränk kredenzt und sitze nun sehr zufrieden auf meiner Terrasse unter dem Moskitonetz.
Wunderbar!
Jetzt ist alles so, wie es sein sollte. Also für heute.
Morgen ist ein anderer Tag. Mit neuen Optionen – wenn ich alleine sein und mich einsam fühlen sollte. Aber die gefühlte Einsamkeit ist ja irgendwie auch nur eine Täuschung.
Wie geht es Dir in solchen Situationen? Hast Du auch einen Weg für Dich gefunden, Dich nicht verlassen und alleine zu fühlen? Erzähle mir gerne davon!