Gib zu, Du hast heute mindestens einmal schon in die aktuellen Nachrichten reingeschaut. Vielleicht am Smartphone, vielleicht am Tablet, vielleicht über die Tageszeitung, oder vielleicht hast Du Radio oder der Nachbarin (zu)gehört. Es ist ja auch nicht ganz einfach, keine Nachrichten zu hören oder zu sehen. Irgendwie lauern sie ja überall, diese kleinen Nachrichten-Tierchen. Wir sind ja auch richtig daran gewöhnt (worden).

Ist Dir das alles oft zu viel? Das kann ich verstehen. Ich habe mir seit einigen Jahren schon die Nachrichten-Diät verordnet und bin damit immer noch mehr als zufrieden. Auch diese Diät ist nicht immer so einfach zu halten; das gebe ich zu. Aber es lohnt sich, etwas wählerischer im Umgang mit Nachrichten zu sein und sich mal zu fragen, ob weniger gesünder wäre.

Lies hier heute, was Du tun kannst, um Deinen Nachrichtenkonsum zu prüfen. Erfahre außerdem, wie Du Dich von der Nachrichtenflut Stück für Stück befreien kannst, und wie dies Dir helfen kann, richtig viel Zeit und obenauf Wohlgefühl zu gewinnen.

Ich habe Dir ja versprochen, dass ich dazu noch mehr schreibe.

Zeit verschaffen – Was genau tust Du da?

Du findest es vielleicht oft normal, dass permanent Nachrichten auf Dich einprasseln. Es gibt ja nicht nur die Medien, denen wir uns auf eine bestimmte Art und Weise entziehen können. Es gibt auch Menschen, die uns mit Nachrichten versorgen – gefragt und ungefragt.

Da Du nicht alleine auf der Welt bist (was ja auch gut ist), braucht es ein bisschen Vorbereitung und einiges an gutem Willen, die Nachrichten-Diät zu starten und durchzuhalten.

Ganz schön Haase

Mein Nachrichten-Brocken war dieser: Es war wie ein Zwang; jahrelang hatte ich die örtliche Tageszeitung abonniert und versucht, die Nachrichten zu lesen. Durch meine beruflich bedingte Abwesenheit ist mir das manchmal nicht mal im Ansatz gelungen. Da lagen sie nun, die Stapel mit den ungelesenen, wohlgemerkt alten Nachrichten, wenn ich mal wieder mit dem Koffer nach Hause zurückkehrte. Kein schöner Anblick; es wirkte eher wie eine Drohung!

Ich beschloss also, dass ich wenigstens den Lokalteil nachlesen wollte. Das müsste doch zu schaffen sein! Aber ehrlich mal: Welchen Sinn hatte das? Einen bastelte ich mir dann gleich: Ich wollte ja schließlich mitreden können, wenn es um meine Stadt ging. Aha.

Mit der Zeit habe ich gemerkt, dass ich auch diesen abgespeckten Part für mich nicht als zufriedenstellend erledigen kann. Es hat einfach nicht funktioniert. Die knapp bemessene Zeit zu Hause hat mich vor ganz andere Aufgaben gestellt, und das Lesen der Zeitung wurde für mich eine Aufgabe, die ich nicht gerne erledigte. Ich habe mich regelrecht gezwungen, die Zeilen zu lesen. Das gelang aber immer weniger gut.

Ich hatte das Gefühl, abgehängt zu werden, nicht mitreden zu können, wenn ich den Inhalt nicht las, aber ich konnte mich lange Zeit nicht befreien aus meiner eigenen Falle, die ich mir gestellt hatte.

Puh, das fühlt sich im Nachgang noch sehr anstrengend an!

Zeit verschaffen – Verschaffe Dir erst einmal einen Überblick

Ja, da ist es wieder. Leider kommst Du in vielen Fällen nicht umhin, Dir erst einmal anzuschauen, wie Deine derzeitige Situation wirklich aussieht. Tue dies also auch in diesem Fall: Beobachte Dich einmal und mach Dir gerne auch Notizen, um festzuhalten, wann Du mit Nachrichten konfrontiert wirst.

Das kann zu Hause sein, wenn Du das erste Mal am Tag ins Internet gehst. Es kann sein, dass Du die Neuigkeiten der vergangenen Stunden immer von der Kollegin im Büro erzählt bekommst. Oder Deine Mutter ruft Dich an, um Dir vom neuesten Klatsch und Tratsch zu erzählen (auch das sind Nachrichten!).

Sammle und mach Dir bewusst, wie Nachrichten aller Art bei Dir aktuell Raum einnehmen: Wann, wer, wie, wie oft? Und natürlich auch welchen Inhalt die Nachrichten haben. Unterscheide in dem Zusammenhang nur gute, schlechte und neutrale Inhalte. Du darfst hier gerne ganz subjektiv beurteilen.

Zeit verschaffen – Passt das so für Dich?

Wenn Du die Frage in der Überschrift mit JA beantworten kannst, dann: Prima, alles richtiggemacht! Ich würde nun aber mal vermuten, dass es nicht so ganz der Fall ist. Denn selbst, wenn wir uns über vieles informieren müssen, kommen immer Nachrichten, die wir so gerne anders oder gar nicht lesen würden dazu, und sie wirken nach.

Ich vermute, dass der überwiegende Anteil der Nachrichten, die Du erhältst, keine guten Nachrichten beinhaltet. Wir werden tagtäglich mit dem Elend der Welt konfrontiert. Ich verlange nun nicht, dass Du so tust, als würde es dieses Elend nicht geben, aber was hilft es Dir, immer wieder darüber informiert zu werden und nichts tun zu können?

Es hilft nur dann, wenn Du etwas an der Situation ändern möchtest und kannst. Lies dazu im nach der nächsten Überschrift mehr.

Für den Rest der Fälle bleibt es zunächst einmal eine Ansammlung von schlechten Nachrichten. Nicht mehr, nicht weniger. Sie sind in ihrer Vielfalt zu nichts nutze und vermitteln Dir noch ein schlechtes Gefühl – und auch ein schlechtes Gewissen. Machst Du das öfter und sogar regelmäßig mit Dir, kann es sein, dass Du an der Welt verzweifelst, weil sie so schlecht ist.

Dabei gibt es so viele gute Nachrichten, Lichtblicke und schöne Momente!

Zeit verschaffen – Fang zu Hause an

In Deinem Zuhause bist Du diejenige, die entscheidet, wer und was Zutritt in Dein Heim erlangt. Du entscheidest, ob das Radio läuft oder eine Playlist mit vorab ausgewählter Musik, ob Du den Fernseher angestellt hast und etwas schaust, oder ob Du ein Buch liest, ob ein Mensch Dich mit seinen Angelegenheiten behelligt, oder Du Dich zurückziehst und niemandem die Tür öffnest.

Lass nicht zu, dass Dich weiterhin Meldungen und Verkündungen erreichen, die Dir die Laune vermiesen, Dich runterziehen und die Dich ausbremsen. Denn alles, was Dich beschäftigt, lässt keinen Raum für andere Gedanken und Gefühle. Du kannst in einem Moment nur EINE Emotion empfinden. Du hast nicht die Fähigkeit, innerlich schmunzeln und gleichzeitig traurig sein zu können. Es geht immer nur eines von beiden.

Nein, Du sollst weiterhin nicht so tun, als gäbe es bestimmte Nachrichten nicht. Es ist in manchen Belangen wichtig, dass wir davon erfahren, dass irgendwo in der Welt etwas gewaltig schiefläuft. Es macht in meinen Augen aber keinerlei Sinn, sich permanent damit zu konfrontieren und sich schlimme Bilder anzuschauen und die passenden Worte dazu zu hören oder zu lesen und nicht mehr zu tun.

Wir sind alt genug, um von fast allem Elend dieser Welt schon erfahren zu haben. Wir wissen in vielen Zusammenhängen, was nicht rund läuft, und viele Nachrichten zu einem Thema helfen uns nicht, die Dinge noch besser bewerten zu können. Sie vertiefen nur das ungute Gefühl. Und die Hilflosigkeit.

Lass nicht zu, dass vieles ungefiltert auf Dich einprasselt. Fang damit in Deinem Zuhause an! Du lässt ja auch nicht jeden Menschen in Deine Wohnung. Also lass nicht jede Nachricht in Dein Hirn und umgehe die Medien, die Dir keine rechte (oder linke; ich will hier ja nicht politisch aussortieren) Wahl lassen.

Zeit verschaffen – Wähle aus und kümmere Dich

Suche Dir lieber aus, worüber Du mehr erfahren möchtest, um gezielt dort helfen zu können. Wenn Du also beispielsweise davon erfahren hast, dass eine Kirchengemeinde sich irgendwo in Afrika engagiert, um den Menschen dort zu ermöglichen, sich selbst zu versorgen, und Du sie gerne unterstützen möchtest: Sprich mit denen, die sich dort einbringen und schaue Dir nur für die entsprechende Region an, wie die Situation sich gerade darstellt, um das für Dich Richtige tun zu können.

Mach das meinetwegen für ein paar Orte auf der Welt, aber grenze Dich innerlich vom Rest ab!

Wenn Du merkst, dass Du von wirtschaftlichen Zusammenhängen nicht allzu viel verstehst, Du aber mehr darüber wissen möchtest, dann lies genau dazu Fachliteratur und lass Dich von Wissenden beraten, aber lass Dich nicht verunsichern, wenn mal wieder jemand in irgendeiner Nachrichtensendung eine Krise herbei beschwört. (Krisen sind in, aber so was von; sie machen Menschen klein!)

Du kannst Gespräche führen und im Internet recherchieren (Vorsicht – da drohen weitere Nachrichten-Fallen, aber Du schaffst es, Dich da abzugrenzen, wenn Du das übst!). Wähle aus und entscheide Dich nur für das, was Du wissen möchtest. Das hat nichts mit Ignoranz oder Einseitigkeit zu tun. Im Gegenteil! Du machst Dich in einer Sache besonders stark und kannst auch andere Menschen mit ins Boot holen, um etwas verändern zu können.

Zeit verschaffen – Sich nicht abgehängt fühlen

Ich gebe zu: Es gibt Themen, die komplett an mir vorbeigehen oder erst verspätet bei mir eintreffen. Ich vermisse sie aber nicht und bin da außerdem sehr zuversichtlich: Ich erfahre davon, wenn ich davon erfahren soll. Nein, ich ergebe mich nicht dem Zufall. Es ist einfach meine Erfahrung, dass die Menschen über wichtige Ereignisse sprechen. Und wenn Du nicht weißt, worum es in einem Gespräch gerade geht: Frage Deine Gesprächspartner!

Wir gehen heute immer davon aus, dass ein anderer Mensch immer all das weiß, was wir auch wissen. Das stimmt nicht, und es ist auch nicht so gedacht, dass alle immer alles wissen müssen. Es ist doch wunderbar, sich auszuTAUSCHEN.

Es entstehen ganz andersartige Gespräche, und Du wirst merken, dass andere Menschen sehr gerne erzählen, wenn sie gerade ein bisschen besser über etwas informiert sind. Es fühlt sich auch gar nicht so mies an, etwas nicht zu wissen. (Falls Dir das aber nicht angenehm ist, lass die Sache lieber auf sich beruhen). Wir müssen wegkommen von dem Gedanken, dass wir immer und überall auf alles eine Antwort haben und haben müssen. Wir dürfen es uns erlauben, etwas noch nicht zu wissen und auch, darin unwissend zu bleiben. Damit erlauben wir uns, nicht permanent zu scheitern, denn: Es gibt einfach viel zu viele Informationen, und wir können nicht alle kennen.

Zeit verschaffen – Versorge Dich mit Gutem

Das Wort „Versorgen“ trägt „sorgen“ in sich, und es ist damit nicht gemeint, dass Du Dir weitere Sorgen schaffst. Wenn es Dir gelingt, Dich abzugrenzen, wird Dir auf einmal immer mehr Zeit bleiben, die Du in andere Angelegenheiten stecken kannst (Wie wäre es beispielsweise mit Sport? Da war doch was…). Du kannst sie auch in eines der im vorherigen Abschnitt erwähnten Projekte stecken. Damit tust Du Gutes, und wer Gutes tut, wird innerlich zufriedener. Eben weil er die Welt ein kleines Bisschen besser macht. In dem Fall bist Du es; Du trägst zu einer Veränderung ein. Fühlt sich doch gut an, oder?

Glaub mir, das wirkt Wunder!

Wenn Du also dafür sorgst, dass die Welt besser wird, versorgst Du Dich mit einem guten Gefühl, das immer stärker werden wird. (Und Du machst die Welt besser. Hey!)

So ganz nebenbei kannst Du dann auch einfach mal etwas Anderes konsumieren: Schau Dir schöne Bilder an; gehe raus in die Natur und genieße den Sommerduft an einem Abend oder nimm im Winter wahr, dass die Luft klar ist. Nimm das in Dir auf, was Dir richtig guttut und lass die schlechten Nachrichten links liegen.

Zeit verschaffen – Gute Nachrichten und andere schöne Themen

Es gibt im Internet Seiten, die gute Nachrichten verbreiten. Lies dort ganz oft; Du wirst sehen, dass es Dir nach einer Zeit innerlich viel besser geht!

Und ja, schau Dir auch Mode- und Beauty-Seiten an – es ist nichts gegen schöne Menschen in schöner Kleidung zu sagen (ich bin ja schon ein Stück zurück gerudert) . Und in diesem Fall widerspreche ich mir sogar gerne noch einmal selbst: Gönn Dir ganz viel davon, wenn es Dir guttut (aber beschränke Dich nicht darauf, denn das Leben besteht aus so vielen schönen Themen).

Zeit verschaffen – Mein Gestern und Heute

Vor ein paar Tagen und seit langer Zeit habe ich mal wieder die üblichen Nachrichtensendungen im Fernsehen eingeschaltet: Ewige Wiederholungen von DEN Geschehnissen in einer großen Stadt in Deutschland. Manchmal wusste nicht mal mehr der Reporter vor Ort, was er noch Neues berichten soll. Das ist nicht das, was ich mir wünsche. Der Fernseher bleibt nun in dieser Sache wieder eine Weile ausgeschaltet. Wahrscheinlich bin ich auch twitter-geprägt, denn dort wird sich regelmäßig über Brennpunkt und Co. Lustig gemacht. Weil mittlerweile so vieles für den Brennpunkt geeignet scheint. Die Sendung wirkt dann oft inhaltsleer, weil es keine neuen Erkenntnisse gibt.

Mein Plan für heute? Ich gönne mir nun noch eine Folge einer Serie, deren Charaktere mir gefallen, und die mein Herz erfüllt. Draußen regnet es, und vielleicht kommt das Sommergewitter auch noch einmal.

Das ist mein schöner Moment für heute, nicht der einzige, aber der, in den ich mich zurückziehe und die Welt sich weiterdrehen lasse.

Mach das doch auch!

(Ein schöner Nebeneffekt: All das, was Du Dir Gutes tust, lässt Dich relativ jung sein.)

Schreib mir gerne einen Kommentar, ob es für Dich vorstellbar ist, auf Nachrichten zu verzichten. Frag mich auch gerne nach weiteren Tipps.

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