Wie Du Deiner Trauer Raum geben kannst

Wie Du Deiner Trauer Raum geben kannst

Ich bin wahrlich kein Experte, was das Trauern anbelangt. Und das sage ich, obwohl ich schon so oft Abschied nehmen musste: Von Menschen, von Tieren, von Gegenden, von lieb gewonnen Gewohnheiten, Gegenständen und einigem mehr. Expertenstatus wirst Du in der Trauer nie erlangen. Kann ich behaupten, weil ich es weiß.

Erfahre heute, wie Du Deiner Trauer Raum geben kannst. Ich erzähle Dir außerdem, was Du tun kannst, um Dich nicht so vereinnahmen zu lassen, dass es Dir nicht mehr guttut.

Heute ist der Todestag meines Vaters – ich hatte ja schon angedeutet, dass er bald anstehen wird. Und so sehr ich mir wünschte, ein Stück weiter gekommen zu sein, stehe ich im Moment an einer Stelle, die mir noch nicht gefällt, und mit der ich mich noch versöhnen möchte.

Und muss, um wieder rundum froh leben zu können.

Ganz schön Haase

Ich bin eine wandelnde Chronik und speichere mir viele Begebenheiten mit Datum wie automatisch und mit Bildern ab. Nicht alle Ereignisse kann ich abrufen, aber es gibt einfach viele Momente, die sich mir eingeprägt haben, und von denen ich bis ins kleinste Detail Erinnerungen in mir trage. Da scheint mein Gehirn eine Art Fähigkeit zu haben, die es auch mir oft erleichtert, im Alltag Gegenstände wiederzufinden. Ich kann nämlich oft sagen, was ich sonst so gesehen habe, und schon weiß ich auch, wo ich mich befunden habe, um etwas abzulegen.

Nun, genauso ist es eben mit Tagen, an denen etwas geschehen ist. Regen sich gerade viele über das Wetter auf, weiß ich, dass es genau vor einem Jahr ähnlich regnerisch-schwül war. Ich weiß, an welcher Stelle ich dieses Wetter bemerkt habe, und ich könnte die Szenerie, an die ich mich erinnere, zeichnen lassen:

Ich stand in diesem Raum, der die letzte Herberge für meinen Vater geworden war, sah die Bäume vor dem Balkon, hörte den Straßenlärm und weiß noch genau, wie das Bett gestellt war, so dass mein Vater ein bisschen von dem Grün des Baumes vor dem Fenster sehen konnte. Es regnete.

Mein Vater durchlebte alte Ereignisse, die so unschön gewesen sein mussten, dass wir ihn kaum beruhigen konnten. Das Wichtigste in dem Moment war Körperkontakt, und wir hielten diesen ständig. Es waren Momente voller Liebe.

Dass ich meinen Vater schon sehr bald verlieren sollte, ahnte ich nicht.

Deiner Trauer Raum geben – schließe Frieden mit dem letzten Mal

Gestern vor einem Jahr habe ich meinen Vater das letzte Mal lebend gesehen. Da meine Familie bei ihm war, habe ich mir erlaubt, meinen Lebensunterhalt zu verdienen und habe meine Reise zum Kunden angetreten. Zumal es keine akut-lebensbedrohliche Situation gab. Einen Tag später war mein Vater tot. Ich hätte nichts tun können, außer noch einmal mehr bei ihm gewesen zu sein. Irgendwie fühlt es sich im Nachgang falsch an, weggefahren zu sein, zumindest so ein ganz kleines Bisschen.

Aber hier und für mich gilt das, was ich Dir auch immer rate: Schließe Frieden mit der Vergangenheit. Sie ist nicht mehr änderbar. Alles, was Du noch tun kannst, kannst Du JETZT tun oder für die Zukunft planen. Das, was hinter Dir liegt, hat auch seine Ruhe verdient. Lass es los.

Deiner Trauer Raum geben – Finde heraus, was gut für Dich ist

Das solltest Du eh immer tun, aber im Zusammenhang mit Trauer ist es erfahrungsgemäß noch einmal schwieriger, seinen Weg zu finden. Denn hier wird noch einmal mehr deutlich, dass wir alle ganz unterschiedlich mit Trauer umgehen, und so recht kann Dir niemand einen Rat geben oder Weg aufzeigen. Es ist aber wichtig, dass Du darüber sprichst, was in Dir passiert und wie Du Dich fühlst.

Ich habe lange nicht getrauert. Oder es fühlte sich zumindest so an. Natürlich war ich traurig, dass mein Vater nicht mehr lebte, aber es war, als wäre diese Stelle in mir, die darüber mal so RICHTIG traurig sein sollte (so sehr, als wolle es mir ein Teil des Herzens zerreißen), nicht erreichbar wäre.

Für mich habe ich in der Zeit viel nachgedacht (wie immer), mir viele Fragen gestellt (wie immer), viel erledigt (wie immer). Es war also gefühlt alles wie immer. Und sicher war das auch richtig für mich.

Wenn es Dir also ähnlich ergehen sollte, dann lass es genau so zu. Mir ist wichtig, dass Du für Dich herausfindest, was Dir guttun könnte. Mach genau das. Das kann wiederum alles sein, was das Leben so für uns bereithält. Wir haben vielfältige Möglichkeiten, etwas zu tun oder zu lassen.

Deiner Trauer Raum geben – Rede darüber

Bei mir ist also erst einmal wenig passiert. Genau darüber habe ich auch mit allen, die mir wichtig waren, gesprochen. Der Vorteil einer Trauer, die sich zeitnah nach Tag des Abschieds zeigt, ist, dass die Menschen Dich verstehen und auch noch rücksichtsvoll mit Dir umgehen. Auch in dieser Situation wirst Du erleben, dass sich Menschen zurückziehen. Trauer ist leider ein Tabu-Thema und viele sind verunsichert, was sie tun können.

Ich kann Dir auf jeden Fall empfehlen: Wenn Du selbst nicht trauerst, aber jemanden in Deinem Umfeld hast, der das tut, biete Deine Hilfe an. Du musst nicht aufdringlich sein, aber mache klar, dass Du für ein Gespräch oder Unterstützung irgendeiner Art da bist. So etwas kannst Du auch wunderbar über einen handgeschriebenen Brief tun.

Es ist für denjenigen, der einen Menschen verloren hat, immens wichtig, sich nicht alleine gelassen zu fühlen. Und das hält an. Es ist auch nicht wichtig, ob diese Hilfe jemals in Anspruch genommen wird. Es ist alleine wichtig, dass Du das Gefühl vermittelst, dass Du im Fall der Fälle für jemanden da sein möchtest (natürlich nur, wenn Du das möchtest und auch in dem Umfang, wie Du es möchtest).

Ich bin erst seit kurzer Zeit wohl tiefer in meine Trauer eingestiegen. Den Auslöser kenne ich nicht. Es ist einfach passiert. Nach einem Jahr denken viele Menschen nicht mehr an das, was eben genau vor einem Jahr passiert ist. Also erzähle ich nun Anderen davon, wie es mir aktuell geht. Ich vertiefe es nicht sonderlich, aber ich verschweige auch nicht, wie es mir geht. Mir hilft das ungemein. Auch wenn es nichts von der Schwere nimmt. Aber ich möchte so tun, als wäre alles ok mit mir.

Deiner Trauer Raum geben – Es ist, wie es ist

Egal, was in Deinem Leben schon passiert ist: Du wirst nie ein Trauer-Profi werden. Jeder Verlust hinterlässt andere Spuren in Dir. Du kannst Dich weder vorbereiten, noch vermuten, dass Du mit einem weiteren Trauerfall besser zurechtkommst. Es spielen so viele Kriterien hinein, dass es keine Vorhersage und damit Vorbereitung dafür geben kann.

Also bleibt nur, dass Du akzeptierst, so zu sein, wie Du Dich gerade fühlst. Dass das nicht immer einfach sein muss, weiß ich allzu gut. Ich fühle mich gerade nicht sonderlich wohl mit dem, was in mir ist und mit mir geschieht, aber ich sehe auch, dass ich da eben mal wieder nichts erzwingen kann – in keine Richtung.

Also werde ich sehr achtsam mit mir umgehen. Auch das sollte ja immer der Fall sein, aber in Zeiten der Trauer ist es noch einmal wichtiger.

Ziehe Dich also immer mal zurück und überlege, mit was Du Dir wenigstens eine Freude machen kannst. Oder mit welcher Maßnahme Du Deinem Körper etwas Gutes tun kannst. Unternimm schöne Ausflüge in die Natur, gehe spazieren, unterhalte Dich mit lieben Menschen, die Dich stützen und an Deinem Wohl interessiert sind. Gönn Dir eine Massage oder eine Beauty-Behandlung. Denke immer mal einmal öfter nur an Dich.

Und lass auch Deinen Tränen ihren Lauf. Bei mir haben sie lange genug warten müssen. Mir ist es mittlerweile auch egal, in welcher Situation sie aus mir raus wollen. Ich werde auch zulassen, dass mich die Trauer mal so heftig erfasst, wie ich es vor einem Jahr vermutet hätte. Aber ich werde immer wieder zusehen, dass ich ein Stück vorwärtskomme, mich wieder aufrichte und mich aufstelle, um weitergehen zu können.

Du wirst Deinen Weg alleine finden müssen, aber Du darfst Dir helfen lassen. Also nutze die Gelegenheiten, die sich uns allen bieten. In der Trauer ist nichts zu gut, als dass Du es nicht verdient hättest.

Versorge Dich mit Gutem und sei geduldig. Viel mehr kannst Du nicht tun.

Hast Du schon Trauererfahrung und magst mir dazu in einem Kommentar mehr erzählen? Wie bist Du mit Deiner Trauer umgegangen?

Urlaubsreif? Gönn Dir die kleine Auszeit zwischendurch!

Urlaubsreif? Gönn Dir die kleine Auszeit zwischendurch!

Heute geht es um Grenzen. Meine eigenen. Vielleicht kennst Du das auch, dass sich die Erschöpfung so schleichend Besitz von Dir ergreift, und Du erst recht spät merkst, dass etwas im Ungleichgewicht liegt. Ich bin derzeit urlaubsreif.

Erfahre heute, was ich tue, wenn ich mich urlaubsreif fühle und damit auch, was Du für Dich tun kannst, wenn Du in einer ähnlichen Situation steckst.

Eigentlich könnte ich diesen Beitrag auch in die Rubrik „Luxus-Momente“ einordnen. Da es aber auch um das Aufstellen, im Blick haben, sich beobachten und es vorzubereiten geht, empfinde ich es hier als angemessener.

Urlaubsreif – Wie es dazu kommt

Ich habe nicht immer gute Laune, und ich fühle mich nicht immer stark. (Ok, keine gute Laune zu haben kommt bei mir wirklich selten vor; ich bin ein Sonntagskind.) Es ist gut, dass diese Zeiten nicht so oft vorkommen, aber manchmal dauern sie ein wenig an. Aktuell ist es so.

Dafür gibt es einige Gründe. Mein letzter richtiger Urlaub, nach dem ich mich erholt gefühlt habe, liegt weit in der Vergangenheit. Danach hatte ich einiges zu bewältigen und zu tun. Davor eigentlich auch schon, aber es hat gedauert, bis es sein Recht gefordert hat.

Ganz schön Haase

In Kürze jährt sich der Todestag meines Vaters zum ersten Mal und damit der Verlust des letzten Elternteils Die Trauer hat lange Zeit einen großen Bogen um mich gemacht, was mich sehr verwirrt hat. Der Tod meiner Mutter hatte mich damals viel schneller trauern lassen.

Aber Trauer ist nun einmal – wie einiges andere auch – nicht für alle und bei allen gleich. Das ist gut und gleichzeitig auch schlecht. Gut ist, dass ich meinen eigenen Weg finden muss. Schlecht ist, dass mir niemand einen Plan in die Hand drücken kann.

Tatsache ist, dass ich erst seit kurzer Zeit so richtig trauere. Gut, ob es RICHTIG ist, weiß nicht nun auch nicht. Auf jeden Fall fühlt es sich mächtig an. So ganz genau habe ich den Dreh auch noch nicht herausgefunden, mich dem zu stellen. Es macht mich dauerhaft nur müde.

Es ist auch schwierig, dies meiner Umwelt zu vermitteln. Ich kenne eine Person, die mich im Moment sehr gut  verstehen kann: Meine Nachbarin. Ihr Mann ist auch im letzten Jahr gestorben, und erst jetzt bricht so einiges in ihr auf. Es tut auf jeden Fall gut, dass es einen Menschen gibt, bei dem ich sehe, dass es ihr ein bisschen so wie mir geht. Auch wenn ich ihr es anders wünschen würde. Ich fühle mich mit meiner Trauer und der Verzögerung nicht so alleine.

Zu all dem habe ich außerdem einen Umzug hinter mich gebracht, und die Nachwehen sind noch unschön. Meine neue Umgebung liebe ich, aber es ist aus der alten Zeit noch einiges offen, was womöglich nicht zum ersten Mal in meinem Leben einen längeren Kampf bedeuten könnte. Das ermüdet mich schon beim Gedanken daran.

Meine Auswärtseinsätze des Berater-Daseins fordern mich auch. Ich bin gerne dort, wo ich gerade bin. Aber dorthin zu kommen, ist aufwendig, und das letzte Mal war ich wieder eine Stunde länger unterwegs, als ich und die Bahn geplant hatten. (Der Rückweg bot dann auch wieder eine Aufgabe, damit es nicht allzu langweilig und unanstrengend bleibt.)

Ich könnte jetzt noch einige Begebenheiten und Gegebenheiten aufzählen, aber das soll für heute genügen. Um es abzuschließen: Ich bin müde, erschöpft und urlaubsreif.

Urlaubsreif – Und nun?

Das Gute ist: Die Urlaubszeit steht bald an. Das Schlechte ist: Ich bin gerade JETZT mal so richtig fertig.

Also gilt es, mir etwas Energie zu verschaffen, und das habe ich am jetzigen Wochenende geplant.

Wie gehe ich vor?

Ich habe Glück, oder sagen wir mal: Ich habe eine Gelegenheit. An diesem Wochenende werde ich alleine sein. Das heißt, dass ich definitiv die Tage so planen kann, dass ich mir Erholung verschaffe und mir viel Gutes tue.

Es wird nicht so sein, dass ich nichts arbeiten werde. Dafür stehen zu viele Dinge an, und dazu arbeite ich auch an manchen zu gerne. Außerdem wird ja bald Urlaubszeit sein, und da möchte ich das, was abgeschlossen sein muss, auch abgeschlossen haben. Ein ungutes Gefühl in diesem Bereich möchte ich mir nicht in mein Wohlfühl-Wochenende nehmen.

Ich werde also 2-3 Stunden arbeiten, und den Rest des Tages viel Gutes für mich tun.

Urlaubsreif – Der konkrete Plan

Am Freitag schon werde ich mir die Aktivitäten planen, die unbedingt erledigt werden müssen. Dabei werde ich sehr sorgsam darauf achten, dass das, was erledigt werden muss, auch wirklich an diesem Wochenende erledigt werden muss. Es gilt also Prioritäten zu setzen.

Wenn Du für Dich eine solche kleine Auszeit gestalten möchtest, mache das unbedingt genauso. Schaue zunächst, ob Du überhaupt etwas erledigen musst. Wenn nicht, ist das umso besser. Wenn ja, dann entscheide Dich nur für die wenigen Dinge, die Du wirklich erledigt haben solltest. Nicht mehr! (Manchmal gerät man ja in eine Art Flow, und plötzlich scheint so vieles möglich. Aber hier geht es wirklich mal ums Ausruhen und Langsam-Machen)

Dann kommt der angenehme Teil. Suche Dir einen kleinen Moment der Ruhe für Dich und einen schönen Ort, an dem Du Dich wohlfühlst (Deine Couch, Dein Bett, Dein Gästezimmer, der Garten…). Danach lässt Du die Gedanken schweifen. Was würde Dir wirklich und so richtig guttun? Was kann dazu beitragen, Dein Wohlgefühl zu steigern, und Dir Energie verschaffen?

Bei mir wird es definitiv ein Spaziergang in der Natur sein. Ich werde mich wahrscheinlich auch für dieses Mal aus meinem Lauftreff ausklinken, damit ich einfach mal nur mit mir und meinen Gedanken sein kann. Wenn es regnet, möchte ich trotzdem gehen (aber nur, wenn es nicht so ein heftiger Dauerregen ist wie in dieser Woche; dann muss ich noch einmal überlegen…).

Ich werde vielleicht meine Kühe besuchen, auf den Friedhof gehen und mit meinem Auto spazieren fahren, um dann in einer anderen Gegend spazieren zu gehen.

Was es auch immer für Dich ist, mach es! Freue Dich dann jetzt schon auf die kleine Auszeit zwischendurch. Freue Dich darauf, dass Du danach entspannt und kraftvoll in die Folgetage gehen kannst.

Urlaubsreif – Während der Auszeit

Genieße sie einfach. Lass zu, dass Du mal nichts machst außer dem, was Du Dir vorgenommen hattest und vor allem dem, was Dir nun Ruhe und Entspannung bringen wird.

Mache gar nicht mehr. Nur das.

Wenn Dir noch neue Gedanken kommen, und Du lieber dies statt dem machst, dann mach es! Fühle Dich frei, alles andere ist nicht so wichtig. Ein Plan ist ein Plan, und er soll Dir nur die Richtung aufzeigen. Wenn sich also etwas Schöneres ergibt, dann mache genau das.

Urlaubsreif – Nach der Auszeit

Nach der Auszeit ist vor der Auszeit. Beobachte Dich gut. Schaffe Dir diese kleine Auszeit immer mal, bevor Du kräftemäßig fast am Ende bist. Und nimm Dir ganz viele positive Gedanken mit in Deinen Alltag. Vielleicht schaffst Du es ja, innerhalb eines Tages immer mal eine kleine Auszeit zu nehmen. Oft genügen ein paar Minuten, die Du nur mit Dir verbringst, ungestört und mit dem Blick auf Dich und etwas Gutes, das Dich dabei begleitet.

Schaffe Dir wenigstens einen Abend, an dem Du Dir etwas Schönes vornimmst – für Dich ganz alleine.

Warte auf keinen Fall bis zum nächsten Urlaub. Wir haben das Recht, auch zwischen den Urlauben gut aufgestellt und gut gelaunt zu sein. Wenn die Kräfte schwinden, zolle dem Respekt und handele danach.

Du wirst sehen, es lohnt sich!

Erzähle mir gerne in einem Kommentar, wie Du Dir kleine Auszeiten verschaffst oder auch, warum Du es bisher nicht getan hast. Ich bin gespannt auf Deine Gedanken!

Jungkopf oder zu alt für was jetzt genau?

Jungkopf oder zu alt für was jetzt genau?

Wenn Du Dir einen relativ jungen Lebensstil aneignen möchtest, solltest Du unbedingt vermeiden, etwas zu tun, was die jüngeren Menschen tun.

Du solltest also tunlichst besser zu Hause bleiben, am Abend sowieso, Dich auf keiner der modernen Musikveranstaltungen begeben und Dich überhaupt nicht dafür interessieren, was Jüngere so tun und für was sie sich interessieren. Unbedingt!

Wie fühlt sich das an? Ich hoffe, in Dir hat beim Lesen der Sätze alles oder wenigstens einiges laut „Aber doch!“ geschrien. (Wenn nicht, gehe noch einmal auf LOS.)

Erfahre heute, wie es Dir gehen kann, wenn Du Dich auf etwas einlässt, das jüngere Menschen so machen. Achtung, Gefahr: Es könnte sein, dass es Dir gefällt und Du Dich richtig gut danach fühlst!

Ich werde Artikel in dieser Art mit „Jungkopf“ kennzeichnen, denn wenn Du mitmachst, wirst Du einer.

Jungkopf oder zu alt: Worauf beschränkst Du Dich schon?

Ich behaupte mal, dass Menschen, die Kinder haben, etwas näher dran sind an dem, was bei jüngeren Menschen so angesagt ist. Es ist nicht alles nur gut, nur weil sie es als junge Menschen tun. Aber es ist auch nicht vieles schlecht, nur weil sie es als junge Menschen tun.

Wir neigen ja dazu, immer mal den Kopf zu schütteln über die Mode, die Ansichten oder die Vorlieben von Jüngeren. Aber, und das kann ich nur bestätigen: Es wäre auch hier etwas mehr Offenheit auf beiden Seiten gefragt.

Wenn also Eltern mitverfolgen, was ihre Kinder so tun, sind sie damit erst einmal im Vorteil. Der dreht sich aber auch mal schnell ins Gegenteil um, denn – klassischer Generationenkonflikt – es wird ja nicht einfach akzeptiert, was das Kind so tut, sondern es wird oft auch belächelt. Aber warum eigentlich?

Hast Du Dir schon öfter mal gesagt, dass Du zu alt für etwas sein könntest? Ich gebe zu, dass es Unternehmungen geben könnte, die ab einem gewissen Alter in der Tat nicht mehr so recht passen wollen, aber warum beschränken wir uns denn so, bevor wir etwas mal wirklich ausprobiert haben?

Jungkopf oder zu alt: Und was es so alles gibt

Schau Dir erst einmal in Ruhe an, welche Veranstaltungen an einem Wochenende geboten werden. Für meine Stadt gibt es eine Plattform, auf der man viele Veranstaltungen abrufen kann. Die Tageszeitung ist dafür im übrigen nicht so sonderlich geeignet – die Verlage haben hier oft verpasst, die Veranstaltungen der Jüngeren ernstzu- und in ihre Übersichten aufzunehmen. Sei es drum; es gibt ja Alternativen.

Du kannst natürlich auch mit jungen Menschen im Gespräch klären, was sie so unternehmen. Und ja, es gibt dieses Problem, dass weder die Jüngeren noch die Älteren sich am Abend so gerne begegnen, weil sie glauben, dann nicht mehr so frei agieren zu können. Für Eltern und Kinder gilt dies sicher noch mehr. Für alle Anderen: Ist es wirklich so oder nur eine Ausrede, sich etwas nicht zu trauen?

Ganz schön Haase

Ich habe mich am Samstag mal wieder getraut. Wobei ich mir da gar nicht so viele Gedanken mache, weil ich seit vielen Jahren schon – mal mehr, mal weniger oft – auf diese Veranstaltungen gehe und weiß, dass es hier im Grunde genommen kein Generationen-Thema gibt. Gut, Du musst schon wissen, dass Du vom Alter aus betrachtet in der Minderheit bist. Das ist sicher ungewohnt, weil wir sonst ja viele sind und auch gerne unter uns. Unsere Komfortzone!

Ich war auf einer Veranstaltung, die Open Air hier in der Nähe stattgefunden hat. Das Gelände ist wunderbar dafür geeignet: Es gibt einen kleinen See (fürs Ambiente) und außenrum jede Menge Platz in einem Biergarten, der an diesem Tag regulär geschlossen hatte. Ein Club der Stadt lädt zweimal im Jahr zu diesem Event ein. Es wird ausschließlich elektronische Musik gespielt. Tech House. Muss man mögen. Verstehe ich. Ich mag es, also passt es.

Noch heute bin ich beseelt von diesem Tag. Es war der perfekte Zeitrahmen für jemanden, der „damals“ schon um 20 Uhr in der Disco getanzt hat (heute undenkbar): Vom Mittag ab 12 Uhr bis am Abend 22 Uhr (wir sind ja in Deutschland; der in der Nähe liegende Campingplatz fordert seine Rechte) wird Musik gemacht. Die After Show findet dann im Club in der Stadt statt, und diese habe ich mir gespart.

Aber davor war es Vergnügen pur. So erfrischend! Ich habe gewippt, getanzt, gelacht, mich mit den Anderen über die Musik und die gute Stimmung gefreut und mich so was von wohlgefühlt. Ich fühlte mich zu keiner Zeit an diesem Tag ausgegrenzt oder fehl am Platz. Es war die perfekte Veranstaltung für mich.

Von diesem Tag nehme ich mir ganz viel Energie in die nächste Zeit mit!

Jungkopf oder zu alt: Probiere es doch einfach mal aus

Ich weiß, dass wir dieses „Warum eigentlich?“-Gen in den Jahren weiterentwickelt haben. Auch ich bin der Meinung, dass wir nicht alles getan und erlebt haben müssen. Natürlich solltest Du Dir etwas aussuchen, dass Dir auch im Ansatz Freude machen kann. Es geht ja eben nicht darum, dass wir uns etwas beweisen müssen. Aber wir dürfen an gewissen gesellschaftlichen Ereignissen immer noch teilhaben.

Und darunter verstehe ich auch diese Veranstaltungen, die eben eher beim jüngeren Publikum bekannt sind. Frage Dich, was Dich schon länger ein bisschen mehr interessiert, und warum Du bisher nicht daran teilgenommen hast. Überlege, ob Du es nicht einfach mal ausprobieren solltest. Mach es doch einfach mal!

Ganz schön Haase

Da ich schon länger diese Vorliebe für elektronische Musik habe, habe ich in den 90ern mit großem Interesse die Berichte über die Loveparade in Berlin verfolgt. Das hat sich mir eingeprägt. Es war die Musik, die die Generationen verbunden hat. Das tun andere Musikrichtungen auch, aber hier war es für mich das erste Mal so deutlich. Das hat es mir leichtgemacht, mir vorzustellen, das einfach mal mitzumachen (bis heute bereue ich es, dass ich damals den Weg nach Berlin gescheut habe).

Es gibt ganz sicher etwas, von dem Du denkst, dass Du es gerne tun würdest, Dich aber als zu alt dafür betrachtest. Dann mach genau das: Gehe dorthin und schaue, wie es Dir dort ergeht! Eine der vielen Erkenntnisse der letzten Jahre ist: Die jungen Menschen sind oft viel aufgeschlossener, als wir es erwarten würden.

Jungkopf oder zu alt: Etwas Mut gehört dazu

Natürlich wird es eine kleine Überwindung sein. Wenn Du glaubst, dass Du Dich unwohl fühlen könntest, nimm Dir jemanden mit. Auch wenn ich ja eine Verfechterin von „Mach doch alleine“ bin, glaube ich, dass es für das erste Erlebnis hilfreich sein könnte, wenn Du in Begleitung dort aufläufst. Dennoch gilt auch hier: Findest Du niemanden, nimm das bitte nicht zum Anlass, es sein zu lassen, sondern überlege Dir andere Strategien.

Eine davon ist: Du kannst jederzeit wieder aufhören (die kennst Du schon, aber sie gilt eben auch hier). Dazu musst Du allerdings auch eine gewisse Einstellung mitbringen. Wenn Du aufwendig zu einem Event anreisen musst, Dir ein Hotel und vielleicht sogar einen Flug gebucht hast, soll das alles natürlich auch passen und gut werden. Das ist allerdings ein Gedanke, der Dich unter Druck setzen könnte. Vielleicht schaffst Du Dir in dem Fall ein Rahmenprogramm, das Deine Reise auch so zu einem Erfolg werden lässt. Und das eigentliche Event wäre dann das i-Tüpfelchen. Wenn das dann nicht so verläuft, wie Du es Dir gewünscht hättest, wirst Du nicht allzu sehr enttäuscht sein, aber das dann eben wissen.

Trau Dich also, etwas zu tun, das Dir erst einmal schräg vorkommt. Wie gesagt, mache es nicht, um Dich danach feiern zu lassen. Du musst niemandem etwas beweisen. Beweise aber Dir, dass Du in der Lage bist, die gewohnten Pfade zu verlassen und Deine Gedankenwelt zu erweitern. Es soll weiterhin etwas sein, das Du erlebt haben möchtest, aber mit den Gedanken „Das kann ich doch in meinem Alter nicht mehr“ fast schon abgehakt hast. Wichtig: Hab viel Freude dabei! (Und danach feiere Dich selbst.)

Jungkopf zu alt: Komm in die Umsetzung

Ähnlich wie im Falle „Mach doch alleine“ ist ein Teil der Freude die Planung und die Vorfreude auf das, was da wohl kommen möge. Freu Dich in der Tat einfach darauf!

Wenn Du etwas in Deiner Nähe unternehmen möchtest, dann überlege Dir zur Sicherheit ein Alternativprogramm oder etwas, das Dich auffangen kann, wenn Du dann doch der Meinung bist, dass das alles nichts mehr für Dich ist.

Ganz schön Haase

Ich habe gestern meinen Lauftreff sausen lassen, bin an dem Tag aber 12 Kilometer zu Fuß unterwegs gewesen, auch weil ich zum Veranstaltungsort gelaufen bin (Mädels, die Schuhfrage war eine meiner Aufgaben – es musste bequem und doch schick sein). Ich hätte also in jedem Fall meine Sporteinheit gehabt. Zusätzlich hatte ich nun noch ein bisschen Workout durch das Tanzen und jede Menge Freude, richtige Freude, denn Spaß ist mir manchmal zu oberflächlich. Seit Wochen hatte ich diesen Termin im Blick, und nur das Wetter hätte mir einen Strich durch die Rechnung machen können. So war aber alles, wie es sein sollte, und ich zehre sicher noch lange davon.

Das Wetter war nicht zu warm und nicht zu kalt. Die Besucherzahl war übersichtlich; ein paar mehr hätten es noch sein dürfen, aber so waren die Getränkestände und die Toiletten immer gut erreichbar. Die Musik war grandios, bis auf die Tatsache, dass an einer Stelle tatsächlich Oldies gespielt wurden, vor denen ich dann flüchten musste. (Ich habe grundsätzlich nichts gegen Oldies, aber ich wähnte mich auf einer anderen Veranstaltung.)

Ab und an sah man ältere Menschen auf dem Gelände. Sie wollten wohl eigentlich in den Biergarten gehen und durften dann einfach mal schauen, was die jungen Menschen da so tun. Es war so ein bisschen wie im Zoo, aber ich habe auch ältere Bekannte getroffen, und wir haben viel gelacht.

Jungkopf oder zu alt: Bleibe dran

Wenn Du einmal erlebt hast, dass eine solche Unternehmung Dir richtig Freude gebracht hat, willst Du sie noch einmal erleben. Das garantiere ich Dir. Ich selbst gehe nicht jede Woche auf eine ähnliche Veranstaltung. Das wäre mir zu viel des Guten, und ich habe ja auch so viele Interessen, dass ich meine Zeit gut einteilen möchte. Außerdem soll es etwas Besonderes bleiben.

Schau also, dass Du Dir ein solches Erlebnis immer mal einbaust in Deine Vorhaben – wie es für Dich passt. Und wenn es öfter passt, und es sich für Dich richtig anfühlt, dann los mit Dir! Verliere es aber nicht wieder aus den Augen, denn das geht auch leider schnell, wenn Du mal wieder im normalen Trott bist.

Überlege, was Dir dazu einfällt. Wir sind nicht gezwungen, uns immer nur unter Gleichaltrigen aufzuhalten – das gilt in beide Richtungen. Wenn Du Dich mal raus traust, dann wirst Du entdecken, dass die Welt noch viel bunter ist, als Du es bisher wusstest.

Ich wünsche Dir viel Freude beim Entdecken!

Schreib mir gerne einen Kommentar zu dem, was Du bereits unternommen hast oder im Moment planst. Oder kam Dir womöglich eine Idee?

Wie Du Dir mit einer Diät gute Gedanken und Zeit verschaffen kannst

Wie Du Dir mit einer Diät gute Gedanken und Zeit verschaffen kannst

Gib zu, Du hast heute mindestens einmal schon in die aktuellen Nachrichten reingeschaut. Vielleicht am Smartphone, vielleicht am Tablet, vielleicht über die Tageszeitung, oder vielleicht hast Du Radio oder der Nachbarin (zu)gehört. Es ist ja auch nicht ganz einfach, keine Nachrichten zu hören oder zu sehen. Irgendwie lauern sie ja überall, diese kleinen Nachrichten-Tierchen. Wir sind ja auch richtig daran gewöhnt (worden).

Ist Dir das alles oft zu viel? Das kann ich verstehen. Ich habe mir seit einigen Jahren schon die Nachrichten-Diät verordnet und bin damit immer noch mehr als zufrieden. Auch diese Diät ist nicht immer so einfach zu halten; das gebe ich zu. Aber es lohnt sich, etwas wählerischer im Umgang mit Nachrichten zu sein und sich mal zu fragen, ob weniger gesünder wäre.

Lies hier heute, was Du tun kannst, um Deinen Nachrichtenkonsum zu prüfen. Erfahre außerdem, wie Du Dich von der Nachrichtenflut Stück für Stück befreien kannst, und wie dies Dir helfen kann, richtig viel Zeit und obenauf Wohlgefühl zu gewinnen.

Ich habe Dir ja versprochen, dass ich dazu noch mehr schreibe.

Zeit verschaffen – Was genau tust Du da?

Du findest es vielleicht oft normal, dass permanent Nachrichten auf Dich einprasseln. Es gibt ja nicht nur die Medien, denen wir uns auf eine bestimmte Art und Weise entziehen können. Es gibt auch Menschen, die uns mit Nachrichten versorgen – gefragt und ungefragt.

Da Du nicht alleine auf der Welt bist (was ja auch gut ist), braucht es ein bisschen Vorbereitung und einiges an gutem Willen, die Nachrichten-Diät zu starten und durchzuhalten.

Ganz schön Haase

Mein Nachrichten-Brocken war dieser: Es war wie ein Zwang; jahrelang hatte ich die örtliche Tageszeitung abonniert und versucht, die Nachrichten zu lesen. Durch meine beruflich bedingte Abwesenheit ist mir das manchmal nicht mal im Ansatz gelungen. Da lagen sie nun, die Stapel mit den ungelesenen, wohlgemerkt alten Nachrichten, wenn ich mal wieder mit dem Koffer nach Hause zurückkehrte. Kein schöner Anblick; es wirkte eher wie eine Drohung!

Ich beschloss also, dass ich wenigstens den Lokalteil nachlesen wollte. Das müsste doch zu schaffen sein! Aber ehrlich mal: Welchen Sinn hatte das? Einen bastelte ich mir dann gleich: Ich wollte ja schließlich mitreden können, wenn es um meine Stadt ging. Aha.

Mit der Zeit habe ich gemerkt, dass ich auch diesen abgespeckten Part für mich nicht als zufriedenstellend erledigen kann. Es hat einfach nicht funktioniert. Die knapp bemessene Zeit zu Hause hat mich vor ganz andere Aufgaben gestellt, und das Lesen der Zeitung wurde für mich eine Aufgabe, die ich nicht gerne erledigte. Ich habe mich regelrecht gezwungen, die Zeilen zu lesen. Das gelang aber immer weniger gut.

Ich hatte das Gefühl, abgehängt zu werden, nicht mitreden zu können, wenn ich den Inhalt nicht las, aber ich konnte mich lange Zeit nicht befreien aus meiner eigenen Falle, die ich mir gestellt hatte.

Puh, das fühlt sich im Nachgang noch sehr anstrengend an!

Zeit verschaffen – Verschaffe Dir erst einmal einen Überblick

Ja, da ist es wieder. Leider kommst Du in vielen Fällen nicht umhin, Dir erst einmal anzuschauen, wie Deine derzeitige Situation wirklich aussieht. Tue dies also auch in diesem Fall: Beobachte Dich einmal und mach Dir gerne auch Notizen, um festzuhalten, wann Du mit Nachrichten konfrontiert wirst.

Das kann zu Hause sein, wenn Du das erste Mal am Tag ins Internet gehst. Es kann sein, dass Du die Neuigkeiten der vergangenen Stunden immer von der Kollegin im Büro erzählt bekommst. Oder Deine Mutter ruft Dich an, um Dir vom neuesten Klatsch und Tratsch zu erzählen (auch das sind Nachrichten!).

Sammle und mach Dir bewusst, wie Nachrichten aller Art bei Dir aktuell Raum einnehmen: Wann, wer, wie, wie oft? Und natürlich auch welchen Inhalt die Nachrichten haben. Unterscheide in dem Zusammenhang nur gute, schlechte und neutrale Inhalte. Du darfst hier gerne ganz subjektiv beurteilen.

Zeit verschaffen – Passt das so für Dich?

Wenn Du die Frage in der Überschrift mit JA beantworten kannst, dann: Prima, alles richtiggemacht! Ich würde nun aber mal vermuten, dass es nicht so ganz der Fall ist. Denn selbst, wenn wir uns über vieles informieren müssen, kommen immer Nachrichten, die wir so gerne anders oder gar nicht lesen würden dazu, und sie wirken nach.

Ich vermute, dass der überwiegende Anteil der Nachrichten, die Du erhältst, keine guten Nachrichten beinhaltet. Wir werden tagtäglich mit dem Elend der Welt konfrontiert. Ich verlange nun nicht, dass Du so tust, als würde es dieses Elend nicht geben, aber was hilft es Dir, immer wieder darüber informiert zu werden und nichts tun zu können?

Es hilft nur dann, wenn Du etwas an der Situation ändern möchtest und kannst. Lies dazu im nach der nächsten Überschrift mehr.

Für den Rest der Fälle bleibt es zunächst einmal eine Ansammlung von schlechten Nachrichten. Nicht mehr, nicht weniger. Sie sind in ihrer Vielfalt zu nichts nutze und vermitteln Dir noch ein schlechtes Gefühl – und auch ein schlechtes Gewissen. Machst Du das öfter und sogar regelmäßig mit Dir, kann es sein, dass Du an der Welt verzweifelst, weil sie so schlecht ist.

Dabei gibt es so viele gute Nachrichten, Lichtblicke und schöne Momente!

Zeit verschaffen – Fang zu Hause an

In Deinem Zuhause bist Du diejenige, die entscheidet, wer und was Zutritt in Dein Heim erlangt. Du entscheidest, ob das Radio läuft oder eine Playlist mit vorab ausgewählter Musik, ob Du den Fernseher angestellt hast und etwas schaust, oder ob Du ein Buch liest, ob ein Mensch Dich mit seinen Angelegenheiten behelligt, oder Du Dich zurückziehst und niemandem die Tür öffnest.

Lass nicht zu, dass Dich weiterhin Meldungen und Verkündungen erreichen, die Dir die Laune vermiesen, Dich runterziehen und die Dich ausbremsen. Denn alles, was Dich beschäftigt, lässt keinen Raum für andere Gedanken und Gefühle. Du kannst in einem Moment nur EINE Emotion empfinden. Du hast nicht die Fähigkeit, innerlich schmunzeln und gleichzeitig traurig sein zu können. Es geht immer nur eines von beiden.

Nein, Du sollst weiterhin nicht so tun, als gäbe es bestimmte Nachrichten nicht. Es ist in manchen Belangen wichtig, dass wir davon erfahren, dass irgendwo in der Welt etwas gewaltig schiefläuft. Es macht in meinen Augen aber keinerlei Sinn, sich permanent damit zu konfrontieren und sich schlimme Bilder anzuschauen und die passenden Worte dazu zu hören oder zu lesen und nicht mehr zu tun.

Wir sind alt genug, um von fast allem Elend dieser Welt schon erfahren zu haben. Wir wissen in vielen Zusammenhängen, was nicht rund läuft, und viele Nachrichten zu einem Thema helfen uns nicht, die Dinge noch besser bewerten zu können. Sie vertiefen nur das ungute Gefühl. Und die Hilflosigkeit.

Lass nicht zu, dass vieles ungefiltert auf Dich einprasselt. Fang damit in Deinem Zuhause an! Du lässt ja auch nicht jeden Menschen in Deine Wohnung. Also lass nicht jede Nachricht in Dein Hirn und umgehe die Medien, die Dir keine rechte (oder linke; ich will hier ja nicht politisch aussortieren) Wahl lassen.

Zeit verschaffen – Wähle aus und kümmere Dich

Suche Dir lieber aus, worüber Du mehr erfahren möchtest, um gezielt dort helfen zu können. Wenn Du also beispielsweise davon erfahren hast, dass eine Kirchengemeinde sich irgendwo in Afrika engagiert, um den Menschen dort zu ermöglichen, sich selbst zu versorgen, und Du sie gerne unterstützen möchtest: Sprich mit denen, die sich dort einbringen und schaue Dir nur für die entsprechende Region an, wie die Situation sich gerade darstellt, um das für Dich Richtige tun zu können.

Mach das meinetwegen für ein paar Orte auf der Welt, aber grenze Dich innerlich vom Rest ab!

Wenn Du merkst, dass Du von wirtschaftlichen Zusammenhängen nicht allzu viel verstehst, Du aber mehr darüber wissen möchtest, dann lies genau dazu Fachliteratur und lass Dich von Wissenden beraten, aber lass Dich nicht verunsichern, wenn mal wieder jemand in irgendeiner Nachrichtensendung eine Krise herbei beschwört. (Krisen sind in, aber so was von; sie machen Menschen klein!)

Du kannst Gespräche führen und im Internet recherchieren (Vorsicht – da drohen weitere Nachrichten-Fallen, aber Du schaffst es, Dich da abzugrenzen, wenn Du das übst!). Wähle aus und entscheide Dich nur für das, was Du wissen möchtest. Das hat nichts mit Ignoranz oder Einseitigkeit zu tun. Im Gegenteil! Du machst Dich in einer Sache besonders stark und kannst auch andere Menschen mit ins Boot holen, um etwas verändern zu können.

Zeit verschaffen – Sich nicht abgehängt fühlen

Ich gebe zu: Es gibt Themen, die komplett an mir vorbeigehen oder erst verspätet bei mir eintreffen. Ich vermisse sie aber nicht und bin da außerdem sehr zuversichtlich: Ich erfahre davon, wenn ich davon erfahren soll. Nein, ich ergebe mich nicht dem Zufall. Es ist einfach meine Erfahrung, dass die Menschen über wichtige Ereignisse sprechen. Und wenn Du nicht weißt, worum es in einem Gespräch gerade geht: Frage Deine Gesprächspartner!

Wir gehen heute immer davon aus, dass ein anderer Mensch immer all das weiß, was wir auch wissen. Das stimmt nicht, und es ist auch nicht so gedacht, dass alle immer alles wissen müssen. Es ist doch wunderbar, sich auszuTAUSCHEN.

Es entstehen ganz andersartige Gespräche, und Du wirst merken, dass andere Menschen sehr gerne erzählen, wenn sie gerade ein bisschen besser über etwas informiert sind. Es fühlt sich auch gar nicht so mies an, etwas nicht zu wissen. (Falls Dir das aber nicht angenehm ist, lass die Sache lieber auf sich beruhen). Wir müssen wegkommen von dem Gedanken, dass wir immer und überall auf alles eine Antwort haben und haben müssen. Wir dürfen es uns erlauben, etwas noch nicht zu wissen und auch, darin unwissend zu bleiben. Damit erlauben wir uns, nicht permanent zu scheitern, denn: Es gibt einfach viel zu viele Informationen, und wir können nicht alle kennen.

Zeit verschaffen – Versorge Dich mit Gutem

Das Wort „Versorgen“ trägt „sorgen“ in sich, und es ist damit nicht gemeint, dass Du Dir weitere Sorgen schaffst. Wenn es Dir gelingt, Dich abzugrenzen, wird Dir auf einmal immer mehr Zeit bleiben, die Du in andere Angelegenheiten stecken kannst (Wie wäre es beispielsweise mit Sport? Da war doch was…). Du kannst sie auch in eines der im vorherigen Abschnitt erwähnten Projekte stecken. Damit tust Du Gutes, und wer Gutes tut, wird innerlich zufriedener. Eben weil er die Welt ein kleines Bisschen besser macht. In dem Fall bist Du es; Du trägst zu einer Veränderung ein. Fühlt sich doch gut an, oder?

Glaub mir, das wirkt Wunder!

Wenn Du also dafür sorgst, dass die Welt besser wird, versorgst Du Dich mit einem guten Gefühl, das immer stärker werden wird. (Und Du machst die Welt besser. Hey!)

So ganz nebenbei kannst Du dann auch einfach mal etwas Anderes konsumieren: Schau Dir schöne Bilder an; gehe raus in die Natur und genieße den Sommerduft an einem Abend oder nimm im Winter wahr, dass die Luft klar ist. Nimm das in Dir auf, was Dir richtig guttut und lass die schlechten Nachrichten links liegen.

Zeit verschaffen – Gute Nachrichten und andere schöne Themen

Es gibt im Internet Seiten, die gute Nachrichten verbreiten. Lies dort ganz oft; Du wirst sehen, dass es Dir nach einer Zeit innerlich viel besser geht!

Und ja, schau Dir auch Mode- und Beauty-Seiten an – es ist nichts gegen schöne Menschen in schöner Kleidung zu sagen (ich bin ja schon ein Stück zurück gerudert) . Und in diesem Fall widerspreche ich mir sogar gerne noch einmal selbst: Gönn Dir ganz viel davon, wenn es Dir guttut (aber beschränke Dich nicht darauf, denn das Leben besteht aus so vielen schönen Themen).

Zeit verschaffen – Mein Gestern und Heute

Vor ein paar Tagen und seit langer Zeit habe ich mal wieder die üblichen Nachrichtensendungen im Fernsehen eingeschaltet: Ewige Wiederholungen von DEN Geschehnissen in einer großen Stadt in Deutschland. Manchmal wusste nicht mal mehr der Reporter vor Ort, was er noch Neues berichten soll. Das ist nicht das, was ich mir wünsche. Der Fernseher bleibt nun in dieser Sache wieder eine Weile ausgeschaltet. Wahrscheinlich bin ich auch twitter-geprägt, denn dort wird sich regelmäßig über Brennpunkt und Co. Lustig gemacht. Weil mittlerweile so vieles für den Brennpunkt geeignet scheint. Die Sendung wirkt dann oft inhaltsleer, weil es keine neuen Erkenntnisse gibt.

Mein Plan für heute? Ich gönne mir nun noch eine Folge einer Serie, deren Charaktere mir gefallen, und die mein Herz erfüllt. Draußen regnet es, und vielleicht kommt das Sommergewitter auch noch einmal.

Das ist mein schöner Moment für heute, nicht der einzige, aber der, in den ich mich zurückziehe und die Welt sich weiterdrehen lasse.

Mach das doch auch!

(Ein schöner Nebeneffekt: All das, was Du Dir Gutes tust, lässt Dich relativ jung sein.)

Schreib mir gerne einen Kommentar, ob es für Dich vorstellbar ist, auf Nachrichten zu verzichten. Frag mich auch gerne nach weiteren Tipps.

Miese Laune? Mach Dir Deine Welt doch schön!

Miese Laune? Mach Dir Deine Welt doch schön!

Ich rudere mal ein kleines Stück zurück. So ein ganz kleines Bisschen. Weil die Welt in den letzten Tagen für mich mal wieder gezeigt hat, dass sie das gut kann, das mit dem Durchdrehen. Und das mit dem alles-andere-als-schön. Es waren nur relativ wenige, die mich mit ihrem Tun erbost haben und auch sprachlos werden ließen. Aber dafür waren es mir dennoch zu viele.

Nach diesem Wochenende und einem versöhnlichen Abschluss in Hamburg, mit dem die Hamburger gezeigt haben, dass sie sich vom Geschehen differenzieren und sich nicht unterkriegen lassen, habe ich für mich entschieden, dass ich lieber mehr über Mode und Beauty lese, als die Schlagzeilen der letzten Tage, die voller ungerichteter (Achtung, doppeldeutig, aber mal abwarten!) Gewalt und Zerstörungswut waren. So kann es gehen!

Heute möchte ich Dich mitnehmen auf die Reise zu dem Schönen, das um Dich herum ist. Manchmal musst Du nur ein bisschen mehr die Augen öffnen und es zulassen, dass sich Dir die Schönheit präsentiert. Wie das geht, erfährst Du nachfolgend.

Mach Dir Deine Welt doch schön – Schütze Dich

Auf diesen Punkt werde ich in einem der nächsten Artikel noch mehr eingehen. An dieser Stelle sei nur gesagt, dass es wichtig ist, dass Du Dich nicht vereinnahmen lassen musst – von dem, was Dir stets und ungefragt präsentiert wird. Wenn es auf Dich einprasselt, die schlechten Nachrichten (die Dich nicht direkt betreffen, aber betroffen machen) nicht aufhören wollen, dann klinke Dich aus.

Ja, meine ich so, und es funktioniert, wenn Du willst. Dies kann ich Dir nur empfehlen. Es ist möglich. Mach auch allen eine klare Ansage, dass Du dazu nun gerade mal nichts mehr zu diesem oder jenem Thema hören möchtest. Es wird Dir helfen, das garantiere ich Dir!

Danach schau, dass Du Dir etwas Schönes in Dein Herz holst.

Mach Dir Deine Welt doch schön – Richte Deinen Blick aus

Statt schlechter Nachrichten hole Dir die guten. Oder hole Dir die schönen Bilder. Magst Du Mode und Beauty (und das ist nun die Stelle, an der ich rudere), dann schau Dir die schönen Bilder mit den schönen Menschen an und hole Dir davon möglichst viel, bis Du wieder mit guten Empfindungen versorgt bist. (Aber hüte Dich davor, diese schönen Bilder dazu zu missbrauchen, Dich schlechter zu fühlen, weil Du dem gezeigten Ideal nicht entsprichst; davor solltest Du Dich weiterhin schützen).

Bist Du ein Mensch, der gerne in der Natur ist? Dann raus mit Dir! Auch wenn es regnet: Es gibt so schöne Bilder und Ansichten da draußen. Oder Momente, die Dein Herz erfüllen. Klar wäre es besser, wenn die Sonne scheinen und Dich zusätzlich erwärmen würde, aber in der Natur wird es Dir bessergehen als zu Hause, wo Du Dich manchem oft nur schwer entziehen kannst.

Mach Dir Deine Welt doch  schön – Übertreibe es mit dem Schönen

Du kannst da gar nicht genug für Dich tun.

Ganz schön Haase

Ich lese ja sehr selektiv Nachrichten. Und bekomme doch viel (und viel zu viel) von der Welt da draußen mit. So auch an diesem Wochenende. Ich bin über Twitter auf die passenden Hashtags gestoßen.

Bisher hielt ich unser Land für eines, in dem so etwas nicht passieren kann. Natürlich erinnere ich mich an die Chaos-Tage und so manchen 1. Mai. Aber irgendwie war das zeitlich weit weg, und vielleicht lag es daran, dass ich aktuell eben nicht mehr so viel von diesen Begebenheiten mitbekomme.

Mich hat es am Wochenende eiskalt erwischt. Und dabei war ich ja nur Zaungast der Vorfälle, die sich viele Hunderte von Kilometern entfernt ereignet haben.

Ich bin ziemlich feinfühlig, ohne allzu empfindlich zu sein. Aber die Bilder, die ich sah, haben mich emotional total mit- und mich eingenommen. Ich habe leider auch die Gewalt so richtig gespürt und mir vorstellen können, wie hilflos man dieser gegenübersteht, wenn man ihr gegenübersteht.

Das wirkt immer noch nach.

Wenn es Dir gerade nicht so gut geht mit all den schlechten Nachrichten, und Du Dich ein bisschen ausgeklinkt hast, übertreibe es wirklich mal mit dem Schönen um Dich.

Dekoriere etwas neu, kaufe Dir ein schönes Kleid oder wunderschöne Blumen. Beschäftige Dich mit einem Hund oder einer Katze. Einem Bildband. Oder einem Menschen, der Dir guttut. Die Reihenfolge war nun beliebig, und der Mensch soll hier nicht an letzter Stelle stehen. Ich weiß nur, dass Du mit jemandem auch ganz schnell wieder in die miese Stimmung geraten kannst, weil der oder die Andere vielleicht auch über diese Sache reden möchte.

Wähle also sehr bedacht.

Mach Dir Deine Welt doch schön – Bewahre Dir das Schöne

Was auch immer Du für Dich entdeckt haben könntest, oder von was auch immer Du weißt, dass es Dir immer schon gut getan hat: Bewahre es Dir.

Allzu schnell wirst Du sonst nämlich von dem, was ja sonst immer so „normal“ ist, erneut vereinnahmt. Lass das nicht zu; es hilft, dass Du Dich weiter mit dem Schönen befasst, den Blick darauf ausgerichtet hast und Dir immer wieder Gutes tust. Das Schöne und Gute sind übrigens zwei der wesentlichen Zutaten fürs relativ junge Leben.

In diesem Sinne: Viel Spaß mit den Magazin-Rubriken, die Du so magst!
(Und pssst… Du wirst hier dennoch wenig zu Mode und Beauty-Themen finden – das können andere Blogger viel besser!)

Was tust Du für Dich, wenn Dir die Nachrichten die Laune verderben? Ergibst Du Dich? Oder hast Du für Dich schon eine Idee entwickelt, dem zu begegnen? Schreib mir gerne einen Kommentar dazu!

Mode und Beauty oder Frauen wollen dann doch alles so wie immer

Mode und Beauty oder Frauen wollen dann doch alles so wie immer

Jetzt mal ehrlich, Mädels, wieso? Wieso wehrt Ihr Euch immer mal und lautstark gegen etwas, das Ihr Euch eigentlich dann doch wünscht? Und das noch in unserem Alter? Ja, da muss ich mal auf den Jahren herumreiten, die wir schon hinter uns haben, und die uns in meinen Augen doch auch einiges an Erkenntnissen gebracht haben sollten.

Du verstehst gerade nur Bahnhof? Das kann ich wiederum verstehen. Also mal alles auf Anfang: Ich stöberte vor ein paar Tagen im Netz, um mir bei meinen Blogger-Kolleginnen ähnlichen Alters ein paar Inspirationen zu holen. Das hat mich wiederum ganz schön auf den Boden der Tatsachen geholt und mich sehr nachdenklich gemacht.

Lies hier heute, dass wir uns im permanenten Widerspruch bewegen, diesen für uns noch nicht aufgelöst haben, und warum es die Aufgabe von uns selbst und niemandem sonst sein muss, es zu tun.

Immer noch verwirrt? Moment, Auflösung kommt gleich!

Mode und Beauty – Es lebe die Beständigkeit!

Es gibt eine Blogger-Kollegin, die sich im Sommer eine Auszeit gönnt und dies auch ankündigt. In dieser Zeit möchte sie sich auch ein paar Gedanken zur thematischen Ausrichtung ihres Blogs machen. Mit dieser Ankündigung verbunden stellt sie dann ihrer Leserschaft die Frage, welche Schwerpunktthemen sie sich im Blog wünsche.

Und was lese ich dann? Eine Leserin wünscht sich, „weiterhin Modetipps und inspirierende Outfits“ zu sehen, eine andere Frau schreibt, sie sei interessiert an „Modetipps für curvy Frauen“.

Tatsache ist, dass das Mode und Beauty bereits jetzt schon in den Frauen-Magazinen den größten Raum einnehmen – ich zähle mal frech die Werbeseiten, die für diese Themen verwendet werden, mit, denn auch die gibt es ja nicht ohne Grund.

Kommst Du nun darauf, was mich da gerade gedanklich einnimmt? Ich unterhalte mich tagtäglich mit Frauen, die sich wünschen würden, dass wir uns ein gutes Stück wegbewegen könnten von dem, was uns äußerlich ausmacht. Das Thema hatten wir ja schon auch hier.

Es ist immer wieder und aktuell besonders präsent – nicht erst seit dem Film „Embrace“, und wir ärgern uns, dass wir oft auf Äußere reduziert werden und uns das am Ende selbst noch antun (das Reduzieren). Wir ärgern uns, dass wir uns nicht schön finden, weil wir vermeintlich einen körperlichen Makel haben, und wir schauen, dass wir diesen Makel mit Kleidung verbergen (Ja, ich tue es auch).

So weit so schlecht.

Und wenn ich die Wünsche der Leserinnen des besagten Blogs kenne, soll bitte schön doch alles beim Alten bleiben? Oder wie jetzt?

Mode und Beauty – Alles schön oder was?

Wir Frauen mögen schöne Dinge: Ich liebe schöne Menschen (ha, erwischt, aber Schönheit ist für mich eine Kombination aus so vielem, und bei vielen als schön bezeichnete Menschen fehlt mir die Ausstrahlung, um es rund zu machen. Die wiederum entsteht, wenn ein Mensch zufrieden oder glücklich oder einfach aufgeräumt ist). Ich liebe schöne Landschaften, schöne, wertige Gegenstände, schöne Momente.

Wenn wir schöne Dinge mögen, ist es zulässig, dass wir uns schöne Mode und auch schön geschminkte Menschen anschauen, um es ihnen nachtun zu können. Das ist ok und darf auch so bleiben. Was mir nicht gefällt, ist die Ausprägung des Ganzen, und da stelle ich einfach mal die Frage, wie sich was verändern soll, wenn wir noch mehr genau davon sehen und haben wollen statt zu erkennen, dass es doch jetzt auch irgendwie schon genug ist.

Haben wir nun nicht ausreichend Magazine und Zeitschriften, Blogs und Webangebote, die Mode und Beauty präsentieren, Lösungen und Inspiration anbieten? Weiter gedacht frage ich mich dann eben auch, wie wir es ändern können, wenn wir selbst nicht einmal bereit sind, uns auf andere Wege zu begeben.

Mode und Beauty – Mach doch, was Du willst

Ich beobachte, dass in vielen Ü40-oder Ü50-Blogs Frauen ausschließlich ihr neuestes Outfit oder die aktuellste Erfahrung mit einem neuen Pflegeprodukt aufgreifen. Bei mir entsteht da leider der Gedanke: „Gehen Sie weiter; hier gibt es nichts zu sehen!“ Es sei jeder dieser Frauen zugestanden, dass sie sich gerne gut kleidet und dies auch anderen Frauen zeigen möchte. Jede soll doch bitte tun, was sie möchte. Und wenn eine Frau Freude daran hat, umso besser!

Dennoch: Wir sind doch viel mehr!

Es bleibt die Frage, warum wir uns öffentlich empören und selbst doch immer wieder das tun, was wir schon immer getan haben. Übertragen wir damit die Verantwortung auf Andere? Ist das bequemer? Oder wie jetzt?

Ja, es ist schwer, sich aus dieser Gedankenwelt heraus zu. Es bedeutet, immer wieder ganz bewusst eine andere Richtung einzuschlagen, es nicht zuzulassen, dass Du vereinnahmt wirst von dem, was sich für Dich sicher auch immer mal so ganz normal anfühlt. (Und schön kuschelig bequem ist, erst einmal, nicht wahr?)

Denk doch einfach mal darüber nach, was Dir Freude macht. Gibt es außerhalb dieser zwei Themen noch etwas Anderes?

Ja, gibt es. Es sind oft Themen, die Dich etwas mehr fordern, als Dich einfach schön zu kleiden und zu schminken. Es sind die Gedankengänge, die entstehen, wenn Du über Dich und Dein Leben nachdenkst. Du kannst nachdenken und etwas ändern. Du kannst auch so bleiben und nichts tun. Du kannst Dich aufregen oder ruhig bleiben. Ist alles Deine Sache!

Mode und Beauty – Was sonst?

Ich möchte es am liebsten schön haben in meinem Leben. Denn das macht mich glücklich. Dieses „Schönhaben“ beinhaltet so vieles: Einen Partner an meiner Seite, gute Freundschaften, angenehme Kollegen und Bekannte, die mich bereichern mit ihren Überlegungen. Erlebnisse, die mich bereichern. Gutes Essen und ein schönes Auto (ich bin halt ein Genussmensch).

Ganz schön Haase

Apropos Essen: Mode und Beauty langweilen mich auf Dauer. Jepp, damit habe ich es damit viel einfacher als viele von Euch. Ich habe mich eben noch nie so sonderlich für Mode und Beauty interessiert. Echt jetzt! Das ist so wie mit meiner nicht vorhandenen Lust auf Süßes. Also, ich kann da schon einmal Lust drauf haben, und ich liebe Kuchen. Und Eis. Aber nicht immer.

Also… Ich kann sehr gut auf etwas Süßes verzichten bzw. habe oft nicht das Gefühl, dass ich eine Süßigkeit brauche (insofern ist es ja kein Verzicht) – Schokolade ist also sehr sicher vor mir. (Wenn Du sie bei mir für schlechte Zeiten bunkern möchtest: Gerne! Du kannst recht gewiss sein, dass ich sie genau dort liegen lasse, wo ich sie zum ersten Mal hingelegt habe. Allerdings bin ich nicht immer alleine im Haus; ein gewisses Restrisiko bleibt also, so oder so.)

So ähnlich empfinde ich es bei Mode und Beauty. Ich verschlafe regelmäßig Trends, und wenn ich sie dann entdecke, sind sie meist schon Auslaufmodelle. Frag mich, was gerade angesagt ist: Ich habe keine Ahnung! Ich kaufe meine Klamotten, weil ich finde, dass sie mir stehen, und ich die Farbe mag. Viele Kleidungsstücke, die ich schon seit vielen Jahren im Schrank habe, trage ich immer noch. Noch Fragen? Fashion-Victim zu sein steht mir nicht gerade. (Mir geht es ziemlich am Allerwertesten vorbei, ein bestimmtes PIECE nicht zu besitzen.)

Glück gehabt, oder?

Mode und Beauty – In unserem Alter anders

Das Gute ist: Wir können etwas tun. Du kannst das, was Dich stört, in Deinem Rahmen verändern. Das Schlechte ist: Es verändert sich nur etwas, wenn Du es in dir veränderst. Da ist Keine von uns aus der Pflicht ausgenommen. Wir selbst sind es, die zulassen, dass vieles so bleibt, wie es ist. Oder eben nicht. Es wird zweifelsohne dauern, es wird anstrengend, und es wird auch mal unschön sein.

Vielleicht kann der Weg sein, dass wir uns mehr ums Erleben, als ums Konsumieren kümmern. Wobei auch Erlebnisse konsumiert werden können, und manche sind auch da auf einem sehr fragwürdigen Pfad, zu dem es auch etwas zu sagen gäbe. Aber nicht heute.

Mir wird es womöglich leichter fallen, mich aus diesem Mode und Beauty-Widerspruch zu begeben (siehe oben). Und doch mache ich es mir nicht leichter, im Gegenteil. Ich bin mir meiner eigenen Widersprüchlichkeit bewusst und werde weiter dranbleiben, sie aufzulösen.

Machst Du mit?

Schreib mir gerne einen Kommentar, was Dir zum Thema einfällt. Ich freue mich auf gedankliche Inspiration.

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